Kunsthistorisches Museum mit spektakulären Ausstellungen

Kunsthistorisches Museum bekommt neuen Generaldirektor
Das Kunsthistorische Museum bereitet sich auf einen großen Sprung vor. Gemeint ist weniger der Amtsantritt des neuen Generaldirektors Eike Schmidt im November (über die interimistische Leitung bis dahin wird in den nächsten Tagen entschieden), sondern jener von Pieter Bruegel zu Mark Rothko und damit über vier Jahrhunderte Kunstgeschichte. Der 1970 gestorbene US-Künstler steht 2019 im Zentrum.

Bis 13. Jänner ist die "Once in a lifetime"-Schau des flämischen Meisters Bruegel noch zu sehen und wird am Ende über 400.000 Menschen erreicht haben. Online sind bis zum Ende keine Tickets bzw. Time Slots mehr erhältlich, doch werden täglich kleinere Kartenkontingente freigegeben, die ab der Kassaöffnung (9 Uhr) vor Ort erworben werden können, heißt es aus dem Museum. Zum Schlussspurt sollen verlängerte Öffnungszeiten angeboten werden. Eine Verlängerung der Schau hingegen kommt infolge der Leihverträge nicht infrage.

Auch die erste neue Ausstellung des Jahres 2019 wird spektakulär: Kurator Jasper Sharp setzt mit der in engem Austausch mit Künstlersohn Christopher Rothko entstandenen Schau vom 12. März bis 30. Juni 2019 die mit Lucian Freud und Joseph Cornell begonnene Serie der Konfrontation der Sammlung mit prominenten zeitgenössischen Positionen fort. Die Ausstellung wird mehr als vierzig wichtige Arbeiten aus dem Werk des Künstlers umfassen "und Vorstellungen des Sakralen, Geistigen, Tragischen und Zeitlosen nachgehen", wie es in der Ankündigung heißt.

Die Schau soll sich mit Rothkos "gleichermaßen profundem wie unablässigem Interesse für die Geschichte der Kunst beschäftigen, das sich von der klassischen Mythologie und den antiken Fabeln Ägyptens, Griechenlands und Roms über die byzantinische und frühe italienische Goldgrundmalerei bis zur Renaissance und dem Goldenen Zeitalter in den Niederlanden erstreckt". Dementsprechend werden auch die ägyptischen, griechischen und römischen Bestände des Museums mit einbezogen.

Am 13. März hat die sechste Auflage des Erfolgsformats "Ganymed" Premiere. Die neue Inszenierung von Jacqueline Kornmüller und Peter Wolf ist dem Thema Liebe gewidmet: "Ganymed in Love". Ab 26. März werden in der Kunstkammer zum ersten Mal alle bekannten Werke des sogenannten "Meisters von Heiligenkreuz" (um 1400) gezeigt. In der Antikensammlung werden ab 10. Mai zwei Gemälde der Künstler Jeremias Altmann und Andreas Tanzer sowie Fotografien von Barbara Herbst unmittelbar bei ihren Referenzwerken gezeigt.

Dem altniederländischen Meister Jan van Eyck (um 1390-1441) widmet sich ab 10. Juli eine kleine Schau, während die Ausstellung " Caravaggio & Bernini" als "großes und überwältigendes, visuelles Barockspektakel" angekündigt wird. Der Maler Michelangelo Merisi da Caravaggio (1571-1610) und der Bildhauer Gian Lorenzo Bernini (1598-1680) werden dabei ab 15. Oktober mit vielen Hauptwerken präsentiert. "Die Ausstellung erhofft sich durch die Zusammenschau von Malerei und Skulptur neuartige Perspektiven auf die römische Kunstlandschaft des frühen 17. Jahrhunderts", heißt es dazu. "Eine vergleichbar groß angelegte Auswahl herausragender Kunstwerke dieser Zeit hat es außerhalb Italiens bislang nicht gegeben."

"Böse Kaiser" von Caligula bis Nero stehen gleichzeitig im Zentrum einer Münzausstellung. Von Oktober 2019 bis Jänner 2020 sind zudem zwei Ausstellungen im Ausland unterwegs: Die Ausstellung "The Habsburg Dynasty. 600 Years of Imperial Collections" in Tokio ist den Habsburger Fürsten und ihrer Sammelleidenschaft gewidmet, im vom Österreicher Max Hollein geleiteten Metropolitan Museum of Art in New York widmet sich die Schau "The Last Knight" Kaiser Maximilian I. anlässlich seines 500. Todestages. Hauptleihgeber ist die Hofjagd- und Rüstkammer.

Ab 25. April wird wieder der Theseustempel im Volksgarten bespielt, diesmal kommt es dabei zu einer Zusammenarbeit mit der Fondazione Prada in Mailand. Im Weltmuseum Wien wird am 23. Jänner der redimensionierte "Korridor des Staunens" eröffnet, der als permanentes Schaudepot rund 800 Objekte präsentiert. Ab 4. April sind unter dem Titel "Hosokawa - Tradition einer Samurai-Familie" viele erstmals in Europa gezeigte Objekte einer alten japanischen Adelsfamilie zu sehen. "Nepal Art Now" widmet sich ab 10. April dem rezenten Kunstschaffen in Nepal. "Eingebettet in die Kultur und Traditionen Nepals, erörtern die Kunstwerke auch die weltweiten Themen der heutigen Zeit - wodurch ihnen eine globale Dimension zukommt."

Aus Katar kommt die Ausstellung "Das Majlis - Kulturen im Dialog", die ab September 2019 im Weltmuseum Wien gezeigt wird. Das arabische Wort Majlis bedeutet so viel wie "Ort des (Zusammen)Sitzens". Hier werden Gäste, Freunde und Besucher eingeladen. Im architektonischen Mittelpunkt der Ausstellung wird ein Majlis errichtet und soll mit Hilfe von Kulturvermittlern zu einem Ort der Kommunikation und des kulturellen Dialogs werden.

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