APA - Austria Presse Agentur

Das sind die Frauen, die für den Oscar als beste Hauptdarstellerin nominiert sind

Glenn Close wurde im Laufe ihrer Karriere bereits sechs Mal für einen Oscar nominiert - und hat nie gewonnen.

Glenn Close war bereits sechs Mal für einen Oscar nominiert (seit ihrem Debüt 1982 mit Garp und wie er die Welt sah), hat aber noch nie einen Goldjungen gewonnen. "Oh, so Close!" ist ein klassischer Sager, aber das könnte sich nun ändern. Sie ist hervorragend in Björn Runges Drama Die Frau des Nobelpreisträgers. Ihre Rolle erforscht das reiche emotionale Leben einer älteren Frau, die in einer Männerwelt aufgrund rückständiger Geschlechterrollen kleingemacht und nicht anerkannt wird. In einem #TimesUp-Hollywood könnte das Zuspruch finden. Es ist ihre siebente Nominierung, und wenn ein Academy-Liebling so viele Nominierungen bekommt und nie gewinnt, ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich das ändert. Für ihre Performance hat Close den Golden Globe, den Critics' Choice Award und den Screen Actors Guild Award (SAG) gewonnen, was ihr beinahe einen Oscar-Sieg garantiert. Nur fünfmal in der Geschichte hat eine Hauptdarstellerin die SAG-Awards verloren und trotzdem den Oscar gewonnen.

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Die Filme des griechischen Regisseurs Yorgos Lanthimos sind nicht jedermanns Sache, aber sein Kostümdrama The Favourite ist einer der Top-Filme der Saison, vor allem wegen drei hervorragenden Frauen. Olivia Colman spielt die gebrechliche Queen Anne, während zwei intrigante Cousinen, gespielt von Emma Stone und Rachel Weisz, um ihre Zuneigung kämpfen. Colman gewann in diesem Jahr den Golden Globe als Beste Schauspielerin in der Kategorie "Beste Komödie oder Musical" und war auch in ihrer britischen Heimat bei den BAFTAs erfolgreich. Zudem erhielt sie eine SAG-Nominierung. Für ihre formidable, schillernde Leistung hat die Britin ihre erste Oscar-Nominierung und eigentlich jeden anderen Preis unter der Sonne verdient.

Bradley Coopers Remake von A Star is Born war einer der unangefochtenen Favoriten der Award-Saison, konnte die hohen Erwartungen aber bisher nicht erfüllen. Lady Gagas bisher größter Sieg auf der Rennstrecke zu den Oscars ist ein Unentschieden für die beste Schauspielerin bei den Critics' Choice Awards (mit Glenn Close), was ihr eine Chance gibt. Lady Gaga erwies sich als perfekt für die Rolle der Ally, indem sie ihr extravagantes und kunstvolles Bühnenimage ablegte, um eine bodenständige, aufstrebende Künstlerin zu spielen, die sich nach ihrem großen Durchbruch als Popstar sehnt. Aber es liegt ein Oscar-Fluch auf dieser Hollywoodgeschichte. Insgesamt erzielten die ersten drei Versionen von A Star is Born bei 17 Nominierungen nur zwei Siege. Sie wird garantiert den Oscar für den besten Originalsong gewinnen, weshalb die Academy vermutlich eher Close oder Colman zur besten Hauptdarstellerin küren wird.

Comedy-Star Melissa McCarthy war bereits eine nominierte Nebendarstellerin für Brautalarm und ist nun im Rennen um die Trophäe für ihre erste große, dramatischere Rolle in Marielle Hellers Can You Ever Forgive Me?. McCarthy spielt Lee Israel, eine Biografin, die ihren Lebensunterhalt in den 1970er- und 80er-Jahren damit verdiente, dass sie Briefe von berühmten Leuten wie Katharine Hepburn fälschte. Sie erhielt Nominierungen von allen großen Award-Shows, ging bisher jedoch bei den großen Preisen mit leeren Händen nach Hause.

Yalitza Aparicio ist die jüngste unter den Nominierten. Sie ist die erste indigene Schauspielerin (und die nur zweite Mexikanerin nach Selma Hayek), die je für einen Oscar in dieser Kategorie nominiert wurde. Vor ihrer Rolle der Magd einer bürgerlichen Familie im Mexiko der 1970er in Alfonso Cuarons Roma ist sie noch nie zuvor vor der Filmkamera gestanden. Sie war eine der angenehmsten Überraschungen unter den diesjährigen Nominierungen – nur wenige Prognostiker hätten damit gerechnet –, aber die Konkurrenz ist vermutlich zu stark in diesem Jahr.