Hintergrundbild: Screenshot aus dem Netflix-Trailer zu "You"; Screenshots via Twitter

Selbst Penn Badgley findet es beängstigend, dass ihr seinen Charakter in "You" liebt

Viele Zuseherinnen verwechseln den emotionalen Missbrauch in der Netflix-Serie "You" mit Romantik. Jetzt äußert sich auch der Hauptdarsteller.

Mittlerweile sollte auch der letzte Netflix-User verstanden haben, dass die Serie „You“ problematisch ist. Die zehnteilige erste Staffel handelt von Buchhändler Joe, gespielt von Penn Badgley, der sich in die Studentin und Autorin Beck verliebt und sich recht schnell als ultimativer Psychopath entpuppt.

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Er stalkt sie, stiehlt ihre Unterwäsche, masturbiert vor ihrem Haus, spioniert ihr Handy aus und tötet so ziemlich jeden Menschen, der ihm bei dem Versuch, Beck zu erobern, in die Quere kommt. Trotz all dieser kaum übersehbaren Warnsignale schafft es die Show, dass viele Zuseherinnen und Zuseher mit der Hauptfigur sympathisieren, ihn sogar süß, heiß oder liebenswert finden. Kurz: Hier wird einfach mal so Romantik mit emotionalem Missbrauch verwechselt.

Das passiert unter anderem, weil wir die Geschichte der Serie hauptsächlich aus Joes innerer Perspektive erleben, er erzählt von seiner schrecklichen Kindheit und Jugend, liefert mehr oder weniger plausible Erklärungen dafür, warum er zu diesem obsessiven, gewalttätigen Menschen wurde. Währenddessen erfahren wir über Beck nicht ganz so viele Details, es gibt kaum Erklärungen für ihr Fehlverhalten. Sie steht als selbstverliebte, unverbesserliche Bitch da, während Joe, der arme, gebrochene Mann, ja schließlich nichts dafür kann – ein Paradebeispiel für die Auswüchse internalisierter Misogynie.

Dass viele Menschen Joe Goldberg lieben, findet jedenfalls selbst Schauspieler Penn Badgley ziemlich verdreht und beängstigend, wie er in den vergangenen Tagen in mehreren Tweets klar machte, in denen er auf wirklich fragwürdige Postings von Fans reagierte, die uns an der Menschheit zweifeln lassen. Aber seht selbst.

Als Antwort auf den Tweet einer Userin, die schreibt, er solle sie doch bitte kidnappen, schreibt Badgley nur „No thx“.

Eine andere Twitter-Userin schreibt, sie habe Penn Badgley schon als Dan Humphrey in „Gossip Girl“ sexy gefunden, Joe Goldberg würde das Ganze jedoch auf ein ganz neues Level heben. Badgley ergänzt ihren Satz mit seinem Tweet:

Die beiden Userinnen waren nicht die einzigen Joe-Fans, die Badgley mit seinen Tweets adressiert hat:

Auf diesen Tweet, in dem Penn Badgley einer Userin namens Nobia klar machen möchte, dass Joe deswegen ihr Herz gebrochen hat, weil er nun mal ein Mörder ist, antwortet wiederum eine andere Userin, dass man nun mal nichts machen könne, denn immerhin sei Joe ein verdammt heißer Mörder. Badgley fehlen die Worte. Und wir stimmen zu.