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So überstehst du deinen Winterblues

Man nennt sie nicht ohne Grund "Dump Months": Jänner, Feber und März sind die bedrückendste Zeit des Jahres. Kampf der Post-Feiertags-Melancholie!

Zuerst die gute Nachricht: 2018 hat sich endgültig vertschüsst. Jetzt die schlechte: 2019 ist hier – und damit auch die alljährliche Post-Feiertags-Laune.

Wie sagt man so schön: Aller Anfang ist schwer. Wir wissen das nur zu gut, weil wir jedes Jahr aufs Neue anfangen müssen. Und obwohl wir eigentlich damit beschäftigt sein sollten, "New Year New Me" in die Welt zu schreien und uns über den vermeintlichen Neubeginn freuen sollten, wird es jedes Jahr ein bisschen schwieriger.

Schwieriger, die Feiertage hinter sich zu lassen. Schwieriger, in den Alltag zurückzukehren. Schwieriger, morgens aus dem Bett zu kommen. Schwieriger, sich gut zu fühlen.

Für dich ausgesucht

Jänner, Feber, März: Sie sind der Montag des Jahres, die ersten Schritte eines torkelnden Babys, der lästige Vorspann, den man auf Netflix lieber überspringt. In Hollywood nennt man sie auch "Dump Months" – Müllmonate, in denen Kinofilme verhältnismäßig erfolglos bleiben, da der Großteil der Menschen lieber zuhause bleibt, übersättigt vom Feiertagswahnsinn. Im Tourismus ist vom "Jännerloch" die Rede.

Man ist müder, kränker, hungriger, anfälliger für sinnlose Auseinandersetzungen als sonst. Der einzige Lichtblick in Zeiten wie diesen ist die Gewissheit, dass diese Freudlosigkeit, diese tiefsitzende Schwermut nur vorübergehend ist – und mit dem Frühling und der Sonne auch die Leichtigkeit wiederkommt. Aber: Das dauert. Bis dahin ist Durchhaltevermögen angesagt.

Geht unter Leute

Der erste und wahrscheinlich auch naheliegendste Ratschlag: Gesellschaft. Ob ihr es glaubt oder nicht, aber wir sitzen hier alle im selben, kalten, nassen Boot, und gemeinsam kommen wir da am besten wieder raus. Kontaktiert eure Freunde, Familien und Nachbarn, geht gemeinsam an die frische Luft, trinkt viel Tee und verbringt vielleicht ein paar mehr Abende gemeinsam, als ihr das sonst tun würdet.

Hört die richtige Musik

Ja, der Himmel präsentiert sich passend zur eigenen Garderobe als Grau-in-Grau-Malerei, und ja, dadurch mag es vielleicht verlockend wirken, nur noch "Say Something" von A Great Big World und Christina Aguilera zu hören, aber lasst euch eines gesagt sein: Es wird nicht helfen. 

Für dich ausgesucht

Ballert euch stattdessen jede Feel-Good-Playlist rein, die ihr auf Spotify finden könnt. Auditive Stimmungsaufheller sind das, was ihr jetzt braucht. Und wenn das bedeutet, dass ihr morgens Pitbull hören müsst, dann tut das.

Überlegt euch etwas, auf das ihr euch freuen könnt

Einer der Gründe, warum die Müllmonate so belastend sind, ist die fehlende Vorfreude. Am Ende des Jahres erträgt man die Kälte ja noch irgendwie, weil man dabei immer Weihnachten, Mamas Kekse und Urlaub im Ausblick hat. All das fällt jetzt weg. Ihr seid also gezwungen, selbst freudige Anlässe zu erfinden.

Plant einen Wochenendausflug in die Therme, organisiert eine Super-Bowl-Party, geht meinetwegen sogar Schifahren – und nehmt diese Events als Ansporn, um durchzuhalten.

Nutzt jeden noch so kleinen Sonnenstrahl

Man weiß etwas erst zu schätzen, wenn man es verloren hat – ungefähr so verhält es sich auch mit der Sonne im Winter. Weil euer Vitamin-D-Spiegel während der Müllmonate gezwungenermaßen sinken wird und damit euer Immunsystem schwächt, ist es unheimlich wichtig, jeden Lichtstrahl, den ihr finden könnt, in euch aufzunehmen.

Wenn euer Gehsteig schattig ist, wechselt die Straßenseite. Wenn sich am sonst so dunklen Himmel ein Strahlenbüschel auftut, rennt raus und badet im Licht. Anders gesagt: Channelt eure innere Südfenster-Zimmerpflanze.

Macht Sport und ernährt euch gesund

Ich weiß, ich weiß. Aber harte Zeiten erfordern harte Maßnahmen. Eure Körper werden es euch danken.

Sucht euch Hilfe, wenn ihr sie braucht

Spaß beiseite: Ein kurzer Winterblues kann leicht in eine Depression umschlagen. Diagnostizieren kann das allerdings nur ein Arzt oder eine Ärztin – zögert also nicht, euch Hilfe zu suchen, wenn ihr euch nicht mehr sicher seid, ob ihr einfach nur schlecht drauf oder depressiv seid.