APA - Austria Presse Agentur

US-Starmoderatorin Kelly nach "Blackface"-Skandal gefeuert

Die US-Starmoderatorin Megyn Kelly (47) muss nach einer Kontroverse um "Blackface"-Kommentare den TV-Sender NBC verlassen. Ihre Show "Megyn Kelly Today" werde abgesetzt, teilte NBC in der Nacht auf Samstag mit. Medienexperten vermuten, dass es neben der Rassismus-Debatte um Kelly weitere Gründe für die Trennung gab.

Kelly hatte in der vergangenen Woche über Halloween-Kostüme gesprochen und dabei gesagt, dass es in ihrer Jugend in Ordnung für weiße Menschen gewesen sei, sich das Gesicht schwarz anzumalen, "so lange man sich als bestimmte Person verkleidet". Zahlreiche Menschen kritisierten diesen Kommentar scharf, das sogenannte Blackface wird in den USA als sehr rassistisch angesehen. Kelly entschuldigte sich später. Nach dieser Sendung vom Dienstag waren nur noch Aufzeichnungen gelaufen.

Die Rassismus-Debatte um Kelly soll Medienexperten zufolge bei der Begründung für die Kündigung nur die Spitze des Eisbergs gewesen sein. Die Einschaltquoten der Kelly-Sendung bei NBC waren von Anfang an hinter den Erwartungen zurückgeblieben.

Zudem soll es Berichten zufolge größere Auseinandersetzungen mit der Sender-Führung bei NBC News, darunter auch mit Senderchef Andrew Lack, gegeben haben. Lack war wegen mehrerer Skandale in die Kritik geraten, unter anderem wegen seines Umgangs mit den Missbrauchsvorwürfen gegen den Filmproduzenten Harvey Weinstein.

Kelly war lange der Star unter den Moderatoren in den USA und erst im vergangenen Jahr vom konservativen Sender Fox News mit einem hoch dotierten Vertrag zum liberalen Sender NBC gewechselt. Während des Präsidentschaftswahlkampfes war sie über die USA hinaus bekannt geworden, nachdem der Republikaner Donald Trump sie heftig beleidigt hatte.