"What/If: Renée Zellweger schlüpft in der Netflix-Thriller-Serie in die Rolle von Robert Redford

Renée Zellweger steigt in der Netflix-Serie "What/If" in die Fußstapfen von Robert Redford und spielt eine verführerische Milliardärin.

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Der eine oder andere wird sich vielleicht noch daran erinnern können, als Robert Redford seinem Schauspielkollegen Woody Harrelson eine Million Dollar für eine Nacht mit seiner Filmehefrau Demi Moore anbot. Das Paar willigt ein, doch die Entscheidung hat schwere Konsequenzen für das Eheglück der beiden. "Ein unmoralisches Angebot" von Regisseur Adrian Lyne sorgte bei seinem Kinostart vor 26 Jahren für reichlich Gesprächsstoff und war ein Hit an den Kinokassen.

Die neue Netflix-Serie "What/If" nimmt sich den Kern der Geschichte nun zur Ausgangslage und macht aus dem Milliardär eine Milliardärin - "gender flipping", ein Trend unserer Tage, bei dem Männer- und Frauenrollen umgedreht werden. Das einzige Problem dabei ist, dass "What/If" nicht gerade zu den aufregend komplexen Serien gehört und dem Film aus dem Jahr 1993 nicht das Wasser reichen kann. Es ist keine sehr gelungene Mischung aus Seifenoper und Beziehungsthriller mit nicht einmal einem Hauch von Erotik.

Oscar-Preisträgerin Renée Zellweger schlüpft in die Rolle von Robert Redford. Sie spielt die reiche, kaltblütige Investorin Anna Montgomery, die der jungen Biotech-Unternehmerin Lisa (Jane Levy) 80 Millionen Dollar für eine Nacht mit ihrem gut aussehenden Ehemann anbietet. Lisa ist schockiert.

Schlechter 90er Jahre Film

"Diese ganze Idee stammt doch aus einem schlechten 90er Jahre Film", sagt sie. Montgomery lacht, "Ich fand den eigentlich ganz gut". Das junge Paar kann das Geld wirklich gut gebrauchen. Die Firma von Lisa steht kurz vor dem Bankrott, dabei könnte sie das Leben unschuldiger Kinder retten. Und was ist schon eine Nacht, oder?

Serienschöpfer Mike Kelley, der zuvor das ABC-Drama "Revenge" geschrieben hat, steht auch hinter den Drehbüchern von "What/If" und fügt dem Ganzen zusätzlich zahlreiche langweilige Nebenhandlungen hinzu: von den erotischen Abenteuern von Lisas homosexuellem Bruder Marcos (Juan Castano) bis zur verhängnisvollen Affäre einer befreundeten Ärztin (Samantha Marie Ware) mit ihrem psychopathischem Chef im Krankenhaus. Lisas Ehemann bekommt dann auch eine semi-kriminelle Hintergrundgeschichte angeklebt.

Kelley schrieb in einem an Kritiker gerichteten Brief: "Ich habe den größten Teil meiner Karriere damit verbracht, Fernsehen zu entwickeln, das die Auswirkungen dessen erforscht, was passiert, wenn akzeptable Menschen inakzeptable Dinge tun."

Während Zellweger zu Beginn ihrer Karriere einige Fernsehfilme drehte, ist dies ihre erste echte Serienrolle, aber die 50-jährige Schauspielerin, die zwischen 2010 und 2016 eine Pause einlegte, hat wirklich bessere Rollen verdient. 2002 erhielt sie für die Verfilmung von "Chicago" einen Oscar für ihre Rolle als Roxie Hart. Im September kommt ihr Film "Judy" über die verstorbene Hollywood-Legende Judy Garland in die US-Kinos.

Bei "What/If" handelt sich um eine Anthologie, in der jede Staffel eine andere Moralgeschichte behandeln soll. Dabei ist vorerst unklar, ob Zellweger ein Teil von Kelleys Repertoire bleiben wird. Die erste Staffel wird am 24. Mai bei dem Streamingdienst veröffentlicht.