APA - Austria Presse Agentur

Bäume mit Mistelzweig hart zurückschneiden

Unter Mistelzweigen küssen sich Verliebte zur Weihnachtszeit. Sie vom Baum abzuschneiden und im Haus aufzuhängen, bringt aber noch etwas Gutes mit sich: Man erlöst heimische Bäume von einem Parasiten.

Das Aufhängen von Mistelzweigen ist in Mitteleuropa keine weitverbreitete Tradition zu Weihnachten. Es sollte aber eine werden - wenn es nach dem Naturschutzbund Deutschland (Nabu) geht.

Denn Zweige mit Misteln sollten regelmäßig aus den Bäumen geschnitten werden, so der Nabu. Bei diesen Pflanzen handelt es sich um einen sogenannten Halbparasiten. Sie leben auf einem Wirtsbaum, dem sie Wasser und Nährstoffe entziehen. In Deutschland werden Misteln laut Nabu zunehmend zur Gefahr für Obstbäume.

Besonders betroffen seien Apfelbäume, aber auch Birnen werden inzwischen befallen. Die Naturschützer empfehlen, alle vier Jahre im Spätwinter und zeitigen Frühjahr befallene Obstbäume konsequent zurückzuschneiden. Äste mit Misteln sollten mindestens 30 bis 50 Zentimeter ins gesunde Holz zurückgesägt werden. Nur die Mistel selbst abzuschneiden oder sie mit einer Folie abzudecken, habe sich nicht als erfolgreich erwiesen.

Es gibt verschiedenen Arten von Misteln. Der Nabu bezieht sich auf die Laubholz-Mistel ((Viscum album ssp. album). Außerdem gibt es in Europa die Unterarten Tannenmistel (Viscum album ssp. abietis) und die Kiefernmistel (Viscum album ssp. austriacum).

Man erkennt die Laubholzmittel vor allem im Winter gut in den Bäumen: Dann heben sich die grünen, kugelförmigen Gebilde deutlich vom sonst kahlen Baum ab.