Die Tochter von Martin Luther King gibt den Kampf gegen Rassismus nicht auf, ihr Vater ist einer der Helden des Black History Months.

APA - Austria Presse Agentur

Was steckt hinter dem Black History Month?

Der Monat Februar ist in den USA von kultureller Bedeutung, er ehrt die Errungenschaften der historischen Schwarzen Persönlichkeiten.
Dario Bojic

Seit 1926, als zum ersten Mal die zweite Februarwoche zur "Black History Week" ausgerufen wurde, wird die afroamerikanische Geschichte der USA bewusst gefeiert. Seit 1976 wird offiziell der gesamte Monat als "Black History Month" der afroamerikanischen Historie gewidmet.

Was genau wird jedoch dabei gefeiert, worin liegen der Ursprung und die genaue Bedeutung? Welche Personen waren wichtig für die Gleichberechtigung der afrikanischen Diaspora in den Vereinigten Staaten?

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Warum Black History Month?

Die zweite Februarwoche wurde laut "History.com" mit Bedacht gewählt, denn zwei für die Bewegung wichtige Personen feiern in diesem Zeitraum Geburtstag. Zum einen der "SklavInnenbefreier" Abraham Lincoln, dessen Präsidentschaft vom Bürgerkrieg, der Befreiung der Schwarzen SklavInnen und viel Widerstand aus dem Süden geprägt war. Zum anderen der Historiker Carter G. Woodson, der sich der Geschichte der afrikanischen Diaspora widmete und sich als erster für einen "Black History Month" starkgemacht hat.

Im Black History Month nehmen wir uns Zeit, die Wichtigkeit von Schwarzen Menschen in der Geschichte der USA zu beleuchten. Als US-Präsident Gerald Ford den Monat 1976 offiziell einführte, rief er das Volk dazu auf: "Die Möglichkeit zu nutzen, um die zu oft versäumten Errungenschaften von Schwarzen AmerikanerInnen in jeder Bemühung unserer Geschichte zu ehren."

Ein weiterer Punkt, der für die Notwendigkeit eines Black History Month spricht, ist die kulturelle Identität der afroamerikanischen Bevölkerung in den USA (und auch weltweit). Diese wurde lange Zeit unterdrückt, gar verboten. Wenn sich Schwarze Jugendliche mit der Geschichte ihres Volkes auseinandersetzen, kann das Fragen der persönlichen und sozialen Identität klären. Außerdem ist die Richtigstellung der eurozentrischen Geschichtsschreibung ebenfalls ein Anliegen der InitiatorInnen.

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Black History Month heute

Von den ersten SklavInnen, die in das Land verschleppt wurden, bis hin zu jeder Schwarzen Person, die heute in den Staaten lebt, ihnen gehört der Black History Month. Jeder Erfolg, jede Errungenschaft gehört gefeiert. Einige prominente Figuren der Geschichte in Amerika werden besonders geehrt, zum Beispiel der legendäre Dr. Martin Luther King Jr., der sich als Bürgerrechtler für ein besseres Leben für alle einsetzte und gewaltfreien Widerstand im Rahmen der Bürgerrechtsbewegung lebte.

Weitere prominente KämpferInnen der Bürgerrechtsbewegung der USA sind der erste Schwarze Richter am obersten Gerichtshof der USA, Thurgood Marshall; die erste afroamerikanische Astronautin Mae Jemison; die Mutter der Bürgerrechtsbewegung, Rosa Parks sowie viele weitere, die ihr Leben dem Kampf gegen den Rassismus gewidmet haben.

Zusätzlich hat der Monat jedes Jahr ein Motto: Das diesjährige Motto ist Black Resistance. Wenn du an aktuellen Live-Events teilnehmen, oder dich weiter über Aktuelles informieren möchtest, gibt es eine offizielle Seite der US-amerikanischen Ministerien dafür.

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Black History Month in Österreich

Während es in Österreich keinen offiziellen Black History Month gibt, hindert dich nichts daran, ein Teil der Bewegung gegen Rassismus zu sein. Informiere dich diesen Monat, lies nach, frag nach und schätze alle Einflüsse, die afroamerikanische Kultur auf unsere hat. Schwarze Geschichte ist auch österreichische Geschichte! Gerade weil in Österreich bis heute Rassismus ein Problem ist, dürfen wir nicht von einer Unbefangenheit ausgehen.

 

Wenngleich schon viel Aufarbeitung geschehen ist, erhalten rechte PolitikerInnen noch immer viel Zuspruch in Österreich. Auch ein gewisses "koloniales Erbe" ist nicht zu leugnen. Jüngste Ergebnisse der niederösterreichischen Landtagswahl sind Grund zur Sorge, denn gerade in und außerhalb der Hauptstadt hört man des Öfteren von Fremdenfeindlichkeit und "Angst vor AusländerInnen". Wien war schon immer eine Weltstadt, auch wenn gewisse PolitikerInnen das scheinbar anders in Erinnerung haben.

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Nehmt den Black History Month Februar als Anlass: Forscht nach, findet mehr über eure eigene Herkunft heraus. Zelebriert und ehrt alle ethnischen Einflüsse, die wir in Österreich und ganz besonders Wien erleben dürfen. Denn ohne all die Menschen, die uns ein Stück ihrer Kultur zur Verfügung stellen, ist Wien eben nicht mehr Wien.