APA - Austria Presse Agentur

Blüten für die tristen Tage: Hyazinthen vortreiben

Wie wäre es mit einem Frühlingsgefühl an den tristesten Wintertagen? Dann kümmern wir uns jetzt einfach um die schönen Pflanzen des Frühlings: Vorgetriebene Hyazinthen können in einigen Wochen die Wohnung verschönern.

Dafür setzt man einfach die Zwiebeln der Hyazinthen auf ein schlankes Glas, das mit Wasser gefüllt ist, erklärt die Gärtnerin Svenja Schwedtke. "Der Zwiebelboden darf dabei nicht in Kontakt mit dem Wasser kommen, weil es sonst zu Fäulnis kommen könnte."

Es gibt im Handel auch spezielle Gläser für diese sogenannte Treiberei. Sie haben oben einen Art Teller, in dem die Zwiebeln dann sitzen, unten sind sie schmal.

Hütchen auf und abwarten

Die Zwiebeln auf dem Glas brauchen es zunächst kühl bei nur fünf bis neun Grad, erklärt Schwedtke. Außerdem sollten sie es dunkel haben - etwa, indem man ein Papier-Hütchen darauf setzt. Erst wenn kräftig Wurzeln austreiben, holt man das Glas ins Hellere, stellt es aber weiterhin in eine nicht zu warme Umgebung.

"Ab und zu Wasser nachfüllen", rät Schwedtke. "Das Hütchen kann drauf sitzenbleiben, bis es von allein vom Austrieb der Hyazinthe beiseite geschoben wird." Nach rund acht Wochen sollte die Blume erblühen.

Lange Tradition

Hyazinthen als Winterschmuck im Haus haben eine lange Tradition. Denn der Frühlingsblüher zählte im 18. Jahrhundert zu den gefragten Modeblumen - gerade auch im Wohnraum im Winter. In kühlen Räumen, ohne Zentralheizung, konnten die Zwiebelblumen gut austreiben.

Übrigens war es in alten Großstadthäusern mit Doppelfenstern üblich, die Gläser mit den Zwiebeln zwischen die Glasschichten zu stellen. Dieses Kleinklima - verwöhnt vom Sonnenlicht von außen und der Wärme von innen - ist optimal für die blumige Dekoration.