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Corona: Darum solltest du an windigen Tagen im Freien eine Maske tragen

Eine neue Studie zeigt, dass man auch im Freien eine Mundschutzmaske tragen sollte. Besonders an windigen Tagen steigt das Infektionsrisiko.
Selma Tahirovic Selma Tahirovic

Eine neue Studie zeigt, dass windiges Wetter die Verbreitung von Coronaviren beschleunigen kann. Wie die ForscherInnen des Indian Institute of Technology Bombay entdeckten, können Windböen Krankheitserreger von hustenden Menschen weitertragen.  

Die Ergebnisse wurden in der Zeitschrift "Physics of Fluids" veröffentlicht.

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Viruslast in der Luft nimmt durch Wind zu 

Für die Studie wollten die ExpertInnen die Verbreitung der Viren durch Husten und Wind testen. "Echten Husten" nachzuahmen, kann in der Forschung sehr kompliziert sein. Laut den WissenschafterInnen wird besonders bei Husten eine Art turbulente Strömung mit einer wirbelartigen Form beobachtet.

Deswegen nutze das Team für seine Untersuchung eine Large-Eddy-Simulation. Darunter versteht man ein Verfahren, das Turbulenzen nachahmt.

Die ForscherInnen untersuchten, wie sich die Viren nach dem Husten unter windigen und ruhigen Bedingungen verbreiten. Die Hustenwirbel ermöglichten es größeren Tröpfchen, länger in der Luft zu verbleiben als in früheren Studien vorhergesagt. Dadurch verlängert sich auch die Zeit, die benötigt wird, um die Viruslast in der Frischluft angemessen zu verdünnen.

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Die ausgehusteten Krankeheitserreger interagieren mit dem Wind, der in dieselbe Richtung strömt. Die größeren Virentröpfchen bleiben dadurch in den Strudeln des Hustenstrahls hängen, anstatt durch die Schwerkraft relativ schnell zu Boden zu fallen.

  • Die Analyse ergab, dass bereits eine leichte Brise von etwa fünf Meilen pro Stunde die Distanzierung zwischen zwei Menschen um etwa 20 Prozent verlängert.
  • Je nach Stärke des Hustens ändert sich die Distanz, die die Viren zurücklegen, von einem auf zwei Meter.
  • Bei einer Windgeschwindigkeit von bis zu 17 Kilometer pro Stunde steigt das Risiko, dass sich die Coronaviren ausbreiten können. 

"Die längere Verweildauer einiger größerer Tröpfchen erhöht die Viruslast, die durch den Hustenstrahl übertragen wird – und damit die Wahrscheinlichkeit einer Infektion. Insgesamt zeigt die Studie, dass die Ansteckungsgefahr schon bei einer leichten Brise zunimmt", erklärte Forscher Amit Agrawal vom Indian Institute of Technology Bombay in einer Pressemitteilung.

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ExpertInnen empfehlen, Masken im Freien zu tragen

"Die Studie ist insofern von Bedeutung, da sie auf das erhöhte Infektionsrisiko hinweist, das durch Husten und Wind entstehen kann. Aufgrund der Ergebnisse empfehlen wir das Tragen von Masken im Freien, insbesondere bei windigem Wetter", sagte Agrawal.

Zudem empfiehlt das ForscherInnen-Team, sich auch an weitere Schutzmaßnahmen zu halten. So soll man auch im Freien in den Ellbogen niesen, Abstand halten und das Gesicht beim Husten oder Niesen wegdrehen.