APA - Austria Presse Agentur

Corona-Impfschutz wegen Delta-Variante um 40 Prozent gesunken

Eine US-Studie zeigt, dass die Wirksamkeit der Corona-Impfungen aufgrund der Delta-Variante um fast 40 Prozent gesunken ist.
Selma Tahirovic Selma Tahirovic

ForscherInnen aus Kalifornien haben in einer neuen Studie herausgefunden, dass der Corona-Impfschutz durch Mutationen wie die Delta-Variante immer mehr abnimmt. So soll die Wirksamkeit der Impfungen im letzten Jahr um fast 40 Prozent gesunken sein. 

Die Ergebnisse wurden in der Zeitschrift "Science" veröffentlicht.

Für dich ausgesucht

Wirksamkeit von Johnson & Johnson stark gesunken 

Die Studie zeigt vor allem, dass die Wirksamkeit des Impfstoffes Johnson & Johnson stark abgenommen hat. Bei dieser Variante ist nur eine Impfdosis für die Immunisierung notwendig. So stellten die Forscherinnen fest, dass die Wirksamkeit von 86,4 Prozent im März 2021 auf nur 13 Prozent im September abgefallen ist. 

Für die Studie überwachten die WissenschafterInnen den Gesundheitszustand von mehr als 780.000 US-VeteranInnen, die einen der drei in den Vereinigten Staaten erhältlichen Corona-Impfstoffe erhalten hatten. Insgesamt ist der Schutz vor Impfdurchbrüchen von 87,9 Prozent im Februar 2021 auf 48,1 Prozent im Oktober gesunken.

Was ist ein Impfdurchbruch?

Laut dem Robert Koch Institut (RKI) versteht man unter einem Impfdurchbruch, wenn sich eine Person mit Corona infiziert, obwohl sie gegen das Virus immunisiert ist. Laut dem RKI wirkt kein Impfstoff zu 100 Prozent.

"Ein Impfdurchbruch würde also beispielsweise vorliegen, wenn eine Person, die vor einigen Monaten ihre zweite Impfung erhalten hat, sich nun mit SARS-CoV-2 ansteckt (positiver PCR-Test) und beispielsweise Halsschmerzen und Fieber entwickelt", erklärte das RKI weiter.

Für dich ausgesucht

Der Rückgang der Wirksamkeit war laut der Untersuchung bei den Vakzinen mit zwei Impfdosen weniger dramatisch. Die StudienautorInnen ermittelten, dass der Corona-Schutz durch den Impfstoff von Biontech/Pfizer im Laufe des Jahres von 86,9 Prozent auf 43,3 Prozent zurückging.

PatientInnen, die mit Moderna immunisiert wurden, schnitten sogar noch besser ab: Die Wirksamkeit des Impfstoffs gegen Durchbruchsinfektionen sank von 89,2 Prozent auf 58 Prozent.

Pfizer und Moderna schützen am besten vor einem tödlichen Verlauf

Obwohl die aktuellen Corona-Impfstoffe möglicherweise nicht mehr so wirksam vor einer Ansteckung schützen wie zu Beginn des Jahres 2021, bewahren sie der Studie zufolge immer noch die Mehrheit der PatientInnen vor dem Tod. 

    Die ForscherInnen stellen fest, dass der Schutz der Impfstoffe vor tödlichen Corona-Fällen bei Menschen unter 65 Jahren am höchsten ist, aber auch bei älteren Menschen immer noch stark ist.

    • Insgesamt liegt der Schutz vor einer tödlichen Corona-Infektion bei geimpften Personen unter 65 Jahren weiterhin bei 81,7 Prozent.
    • Bei jüngeren Menschen bietet der Impfstoff von Pfizer den besten Schutz vor tödlichen Komplikationen (84,3 Prozent), gefolgt von Moderna (81,5 Prozent) und Johnson & Johnson (73 Prozent).

    Für dich ausgesucht

    • Bei Menschen über 65 Jahren verhindern die Impfstoffe in 71,6 Prozent der Fälle den Tod durch Corona.
    • Moderna bleibt die beste Option für SeniorInnen und verhindert in 75,5 Prozent der Fälle einen tödlichen Verlauf. Die Wirksamkeit der Biontech/Pfizer-Vakzine bei SeniorInnen sank auf 70,1 Prozent und die der Johnson & Johnson-Vakzine auf 52,2 Prozent.

    Die WissenschafterInnen weisen darauf hin, dass das Sterbe-Risiko einer Corona-Infektion bei Ungeimpften nach wie vor am größten ist, unabhängig von ihrem Alter oder ihren gesundheitlichen Vorerkrankungen.

    Obwohl einige Durchbruchsfälle bei Geimpften immer noch zum Tod führen können, stellte das ExpertInnenteam fest, dass die aktuellen Impfstoffe immer noch die meisten PatientInnen davor bewahren, an der Delta-Variante zu sterben.