Erdäpfelsalat im Test: Verbesserung bei Frische möglich

Erdäpfel landen oft als Salat auf dem Teller
Kartoffelsalat ist aus der österreichischen und steirischen Küche nicht wegzudenken. Die Arbeiterkammer Steiermark hat 15 steirische Take-Away-Proben der beliebten Beilage auf den mikrobiologischen und sensorischen Prüfstand gestellt: 53 Prozent waren mikrobiell einwandfrei, bei fünf gab es Verbesserungsmöglichkeiten und zwei Salate aus Grazer Gaststätten und Imbisslokalen waren für den menschlichen Verzehr nicht mehr geeignet, warnte die AK-Marktforschung am Montag.

Die Erdäpfelsalate wurden in zwei Durchgängen untersucht: Bei der von der Seiersberger Firma Hygienicum durchgeführten mikrobiellen Prüfung auf Frische und Sauberkeit bei der Zubereitung der mit Essig, Öl und Gewürzen abgemachten Salate fielen zwei der 15 Salate durch, sagte Susanne Bauer, Leiterin der AK-Marktforschung. Eine hatte eine überhöhte Anzahl an Escherichia-coli-Darmkeimen, bei der anderen wurden sehr hohe Zahlen an Enterobacteriaceae, eine hohe Anzahl an Verderbsbakterien und Milchsäurebakterien nachgewiesen.

Bei weiteren fünf wurden die Richtwerte der deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie überschritten: Sie waren zwar nicht zu beanstanden, hatten aber "Verbesserungspotenzial". Acht Salate waren lebensmittelhygienisch makellos.

60 Laientester haben am Grazer TU-Institut für Analytische Chemie und Lebensmittelchemie den Geruch, Geschmack und die Textur der 15 Proben bewertet: Grundsätzlich wurden sie in Geruch und Geschmack gut bewertet und fanden guten Anklang im Sinne von "es schmeckt mir". Interessant ist, dass weicher gekochte Kartoffeln besser bewertet wurden. Bei der Blindverkostung trat aber auch eine Überraschung zu Tage: "Ein Verderb war nicht immer eindeutig durch die Laienverkoster erkennbar, die Würzung spielt hier eine wesentliche Rolle und führte so auch zu einer erstaunlich guten Bewertung", berichtete Bauer. Sie hob die Bedeutung der Kontrolle durch die Lebensmittelaufsicht und forderte eine engmaschigere Überwachung mit einer Probenziehung in der Küche ein.

Acht der 15 Salate waren laut den Eigenangaben der Unternehmen selbst zubereitet. Es überwog die Verwendung von österreichischen Erdäpfeln (Ditta, Sieglinde, Belana usw.). Für die Würzung wurden vor allem Senf, Rindsuppe, Essig, Salz, Pfeffer und Zwiebeln und speziell auch Kurkuma oder Kräuter genommen.

Die Auswahl der Unternehmen in Graz für diesen Test erfolgte laut den AK-Konsumentenschützern zufällig. Insbesondere wurde bei der Auswahl des Angebotes auf die Art der Konsumation geachtet: Onlinebestellung mit Lieferdienst, Buffet mit Selbstentnahme und Automaten. Die Preise für eine "Kleine Portion" waren durchaus unterschiedlich und reichten von 1,79 bis 4,80 Euro.

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