Was ist eine Ghost Kitchen? Mjam beherrscht das neue Gastro-Konzept perfekt.

APA - Austria Presse Agentur

Lieferando, Mjam & Co.: Was ist eine "Ghost Kitchen"?

Egal ob mexikanische Burritos, koreanisches Hühnchen oder amerikanische Burger: "Ghost Kitchens" sind auf dem Vormarsch.
Dario Bojic

Vielleicht ist es dir bereits aufgefallen, als du im Laufe der letzten zwei Jahre Essen bestellen wolltest: Du siehst eine Menge cooler Restaurants mit ausgefallenen Konzepten und erschwinglichen Preisen, doch hast diese noch nie in deiner Stadt gesehen? Dann handelt es sich hierbei höchstwahrscheinlich um sogenannte "Ghost Kitchens". +

Wir erklären, was sie sind und warum sie nachteilig für andere Restaurants sein können.

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Was ist eine "Ghost Kitchen"?

Unter einer "Ghost Kitchen" versteht man ein Restaurant samt Küche, aber ohne KundInnenbereich. Das hier gekochte Essen wird lediglich zur Lieferung über Lieferdienste wie Lieferando, Mjam & Co. angeboten. Dabei kann ein Restaurant eine eigene "Ghost Kitchen" zur Erweiterung des Liefergebietes nutzen, doch sieht das laut "TheGuardian" in der Realität meistens anders aus.

Der ehemalige Mjam-CEO Artur Schreiber erklärte "gastro.news" gegenüber, dass durch die "Concepts", wie man "Ghost Kitchens" bei Mjam nennt, Umsatzeinbußen der GastronomInnen während der Corona-Krise ausgeglichen werden konnten. Das Problem liegt jedoch in der Transparenz: So sind sich KundInnen oft gar nicht bewusst, dass ihre Bestellung aus einem kundInnenlosen Restaurant kommt. Auch bei eventuellen Beschwerden aufgrund des Essens bleibt einem nur der Kontakt mit dem KundInnendienst des Lieferservices.

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Ein weiteres Problem: Echte Restaurants, die mit Lieferdiensten kooperieren, beteiligen diese natürlich auch am Umsatz, der über den Service generiert wird. Neben einer möglichen Liefergebühr verrechnet Mjam zum Beispiel seit September 2022 auch zu jeder Bestellung eine Servicegebühr von 25 Cent. Wenn ein Lieferdienst jedoch eine eigene "Ghost Kitchen" eröffnet und Essen zustellt, fallen all diese Gebühren weg. Es ist nicht schwierig zu erkennen, dass GastronomInnen hier im Nachteil sind.

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Am britischen Markt ist man sich sicher: Lieferdienste haben die Not der Restaurants genutzt, um Daten über das Essverhalten verschiedener Gebiete in europäischen Städten zu sammeln. In Folge eröffneten sie eigene Geisterküchen und bedienen nun, genau ihren Daten entsprechend, ihre KundInnen. KundInnen, die zuvor eher beim bekannten Lokal um die Ecke bestellt hätten.

Oft wird "Gründerszene"  zufolge das Essen in diesen Küchen auch nur aufgewärmt, also nicht frisch gekocht.