TikTok: Mit dem Trend "Go Commando" wird dazu aufgerufen, auf Unterhosen zu verzichten. 

hidefumi ohmichi / Unsplash

TikTok-Trend "Go Commando": Besser auf Unterhosen verzichten?

TikTok setzt mit "Go Commando" mal wieder einen neuen Trend. Keine Unterhosen zu tragen soll gut für die Gesundheit sein. Was ist dran?

Zugegeben, "Go Commando" ist keine neue Erfindung, aber die Videoplattform TikTok ist ja bekannt dafür, auch angestaubten Trends wieder neues Leben einzuhauchen. "Going Commando" oder auch "Go Commando" ist eine Bezeichnung dafür, dass man keine Unterwäsche trägt, genau genommen keine Unterhose. Der Begriff nimmt Bezug auf Elite-SoldatInnen, die darauf trainiert sind, jederzeit kampfbereit zu sein.

Kommt nach der No-Bra-Revolution nun auch das Höschen weg? 

Für dich ausgesucht

Unter dem Hashtag #gocommando lassen sich auf TikTok etliche Kurzclips von UserInnen finden, die ihre unten-ohne-Erfahrungen teilen. Das soll sich nämlich nicht nur gut und befreiend anfühlen, sondern auch von Vorteil für den Intimbereich sein. 

Frauenärztin rät vom Tragen von Unterhosen ab

Die US-Frauenärztin Kerry-Anne Perkins (mit über 1,1 Millionen FollwerInnen) postet auf TikTok regelmäßig Aufklärungsvideos rund um das Thema Frauenheilkunde. Sie rät in einem Video dazu, Unterhosen wegzulassen und nennt dafür vier Gründe.

Vier Gründe, auf Unterhosen zu verzichten

  • Laut Frauenärztin Perkins soll es das Risiko von Infektionen im Intimbereich, wie etwas Scheidenpilz, minimieren. 
  • Auf den Slip zu verzichten kann dabei helfen, aufgrund der besseren Belüftung Vaginalgeruch zu reduzieren und sich in seinem Körper wohler zu fühlen, da im Intimbereich "nichts einschnürt", so Perkins in ihrem Aufklärungsvideo.  
  • Ferner solle es die Vulva vor kleinen Verletzungen schützen, die durch das Reiben des Stoffes verursacht werden können.
  • Trägst du keine Unterhose, soll dich das laut der Gynäkologin auch vor allergischen Reaktionen oder Empfindlichkeiten bewahren, die zum Beispiel durch Waschmittel oder Weichspüler ausgelöst werden können. 

Vorsicht beim Tragen von Jeans!

Diese Punkte machen vor allem dann Sinn, wenn man eher weitere, bequeme Unterbekleidung trägt. Bei engen Jeans sollte auf die Unterhose nicht verzichtet werden, da der feste Stoff zu Irritationen oder gar Verletzungen im Genitalbereich führen kann. Zudem kann der verstärkte Bereich im Schritt bei Jeans unangenehm im Intimbereich drücken. 

Für dich ausgesucht

"Go Commando" bei Sportkleidung: Pro und Contra

Bei Sportbekleidung hingegen scheiden sich die Geister, ob man besser auf das Höschen verzichten soll oder nicht. 

Gründe, die dagegen sprechen: Zum einen enthält Sportbekleidung oft Elasthan, um den Stoff besonders atmungsaktiv zu machen. Schwitzt man untenrum stark, kann es zu Irritationen im Intimbereich führen, da der Stoff direkt an der Haut reibt und sich nicht etwa eine Baumwollschicht durch den Slip zwischen Hose und Genitalbereich befindet.

Zum anderen haben manche Bedenken, dass beispielsweise der Po bei bestimmten Fitnessübungen – wie etwa Squats – durchschimmert, wenn der Stoff nicht blickdicht ist, oder sich die Vulva bei engen Sportleggins abzeichnen könnte. Zwar absolut nichts Schlimmes, dennoch fühlen sich viele Frauen einfach nicht wohl mit dem Gedanken. 

Dafür spricht auf jeden Fall das gute Gefühl, dass kein Stoff einschneidet und sich manche AnwenderInnen besonders "frei" fühlen. 

Mit oder ohne Höschen?

Wenn nun sogar auch aus medizinischen Gründen (bei entsprechender Kleidung) nichts gegen das Weglassen von Unterhosen spricht, kann man dem Trend schon mal eine Chance geben, oder? Ein Anfang wäre es, zuhause auf die Unterhose zu verzichten und nur in eine bequeme, weite Jogginghose zu schlüpfen, damit mehr Luft an den Intimbereich gelangen kann. Das ist nicht nur vorteilhaft für die Scheidenflora, das fühlt sich auch ziemlich gut und befreiend an.