Photo by Jeremy McKnight on Unsplash

Haartransplantation bei Männern: Alles, was du wissen musst

Eine Haartransplantation bei Männern kann viel kosten, für Betroffene zahlt es sich aber aus. Wir haben mit einem Arzt darüber gesprochen.
Sabrina Kraussler

Die Haare zu verlieren, kann bei Männern großen Leidensdruck auslösen. Vor allem junge Betroffene, die sich schon sehr früh mit Haarausfall auseinandersetzen müssen, haben oft psychisch damit zu kämpfen. Einer Studie zufolge wollen Männer rund zweieinhalb Jahre lang nicht wahrhaben, dass ihr Haaransatz langsam zurückweicht. Viele entscheiden sich letztendlich für eine Glatze. Andere wählen den Weg der Haartransplantation. Aber wie sieht so ein Eingriff eigentlich aus? Und wie viel kostet eine Haartransplantation in Österreich?

Wir haben mit Dr. Markus Horacek, dem ärztlichen Leiter von Moser Medical (www.haarestattglatze.com) gesprochen. Er ist Facharzt für Allgemein- und Viszeralchirurgie.

Der Hauptgrund, warum sich Patienten für eine Haartransplantation entscheiden, sei erblich bedingter Haarausfall, so der Mediziner. 

"Der Haarkranz ist vom erblich bedingten Haarausfall meist nicht betroffen. Am Haaransatz und im Bereich der Tonsur fallen die Haare meistens zuerst aus – es entstehen die typischen Geheimratsecken und die Glatzenbildung im Bereich der Tonsur", erklärt Dr. Horacek. 

Für dich ausgesucht

Was passiert bei einer Haartransplantation?

"Bei der Haartransplantation werden Haare umverteilt. Das heißt: Haarfollikel werden vom Haarkranz entnommen und auf kahle Stellen verpflanzt", so Dr. Horacek. Das Wichtigste sei, dass die transplantierten Haare so verpflanzt werden, dass das Ergebnis so natürlich wie möglich aussehe.

"Eine Haartransplantation heißt nicht zwingend, dass die kahlen Stellen komplett mit Haaren befüllt werden können. Viele Patienten profitieren auch davon, wenn sie vorne wieder mehr Haare haben, die dem Gesicht einen Rahmen geben", meint der Experte.

Haartransplantation: Wie läuft der Eingriff ab?

"Das Haar, das verpflanzt wurde, geht nach der Verpflanzung in eine Ruhephase. Das dauert etwa vier bis sechs Wochen und die Haare fallen vorübergehend aus", erklärt der Mediziner. "Nach vier Monaten beginnt es dann zu wachsen und nach zirka einem Jahr ist das Endergebnis sichtbar. Wir laden die Patienten dann ein und machen eine Vorher-Nachher-Analyse."

Für dich ausgesucht

Was passiert, wenn noch mehr Haare ausfallen?

"Es kann passieren, dass auf Wunsch des Patienten nach Jahren eine zweite Haartransplantation gemacht wird", so der Experte. Haarausfall sei schließlich ein dynamischer Prozess.

"In schlechten Kliniken kann es passieren, dass die Haarfollikel für eine Stelle 'verschwendet' werden und in einigen Jahren für andere Stellen nichts mehr übrig ist", warnt Dr. Horacek. "Man muss extrem aufpassen, dass die transplantierten Haare optimal zu den bestehenden Haaren passen, und man muss darauf achten, wie kräftig der Haarkranz ist und wie viele Haare man entnehmen kann."

Das Ergebnis halte aber das ganze Leben.

Für dich ausgesucht

Für wen ist die Haartransplantation nicht geeignet?

Es gäbe auch Patienten, die für eine Eigenhaarverpflanzung nicht geeignet sind, "weil sie auch am Haarkranz krankheitsbedingt wenig Haare haben", so Dr. Horacek. 

"Man muss sich jeden Patienten natürlich individuell anschauen. Manchmal gibt es welche, die nicht geeignet sind. Es gibt aber auch Grenzfälle, für die eine Teillösung in Frage kommt. Das heißt, dass man beispielsweise zwei Drittel der Glatzenbildung bedecken kann."

Für dich ausgesucht

Hat man bei einer Haartransplantation Schmerzen?

Die Transplantation werde unter einer örtlichen Betäubung durchgeführt, erklärt Dr. Horacek. "Schmerzen sind keine zu erwarten. Am nächsten Tag kann man bereits wieder hinaus oder arbeiten gehen." Ausfallzeit gäbe es keine. "Man sieht zwar, dass etwas gemacht worden ist, aber aus medizinischen Gründen muss man danach nicht zu Hause bleiben. Es sind vereinzelt Krusten zu sehen. Viele nehmen sich danach ein paar Tage Urlaub."

Wie viel kostet eine Haartransplantation?

Die Kosten richten sich danach, wie viele Follikel verpflanzt werden, und starten bei 2.000 Euro, so der Mediziner. "Große Behandlungen können bis zu 15.000 Euro kosten."