4 Mythen über Veganismus: Ernährungswissenschaftlerin Kassandra Emser Romeiro klärt auf. 

Wholey

Stimmt das? 4 Veganismus-Mythen im Faktencheck

Eine Ernährungswissenschafterin klärt über die vier häufigsten Mythen rund um die vegane Ernährung auf.

Das gesellschaftliche Ernährungsbewusstsein hat sich in den letzten Jahren deutlich gewandelt. Immer mehr Menschen leben vegan oder vegetarisch – denn fleischlose Ernährung soll  nicht nur ressourcenschonender sein, sondern auch gesundheitliche Vorteile mit sich bringen. Gleichzeitig kursieren noch immer viele Mythen rund um die vegane Ernährung.

Die Ernährungswissenschafterin Kassandra Emser Romeiro, die bei der Frühstücksmarke Wholey tätig ist, klärt über die vier bekanntesten Mythen auf. 

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Sind VeganerInnen gesünder?

"Nein!", sagt Kassandra Romeiro von Wholey. Viele Menschen seien nach wie vor der Ansicht, dass pflanzliche Lebensmittel per se gesünder seien oder weniger Kalorien haben. Typische vegane Ernährung beinhaltet zwar in den meisten Fällen mehr Gemüse, Obst und andere frische Lebensmittel, jedoch müsse man auch bei pflanzlicher Ernährung bereit sein, sich mit ihr zu beschäftigen und für eine ausgewogene Zusammenstellung zu sorgen.

"Die Supermarktregale füllen sich immer mehr mit veganen Convenience Produkten, wie Knusper-Sojaschnitzel, Würstchen oder veganen Nuggets. Auch immer mehr Fast-Food-Ketten bieten vegane Alternativen an – diese sind natürlich nicht unbedingt kalorienärmer oder gesünder", kommentiert Romeiro. Wie bei tierischer Ernährung sei die Mischung entscheidend – dabei müsse man sich nicht jeden Tag mit Rohkostsalat, frisch gekochten Speisen oder Smoothie Bowls versorgen. Die Wichtigkeit einer verträglichen Balance zwischen Gesundheit und Convenience bleibt also unverändert.

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VeganerInnen können fast nichts essen

Das ist falsch, wie Romeiro erklärt. Viele Menschen hätten vor der Umstellung zum Veganismus Angst, sich von ihren Lieblingsgerichten, vertrauten Restaurants und anderen Esstraditionen verabschieden zu müssen. Bei vielen alltäglichen Lebensmitteln sei den KonsumentInnen jedoch nicht bewusst, dass diese ohnehin vegan sind. Neben allen Obst- und Gemüsesorten ist auch das gesamte Sortiment an Getreide- und Reisprodukten vegan, darunter auch die meisten Brot-, Nudel-, und Müslisorten. Auch viele Süßwaren und Knabbereien seien pflanzlich, und dank Fleisch-, Fisch-, und Käsealternativen müssen VeganerInnen in heutigen Zeiten auf beinahe nichts mehr verzichten.

Zerstört Sojamilch den Regenwald?

"Nicht direkt", klärt Kassandra Romeiro auf. Zwar würden weltweit riesige Flächen an Regenwald für Soja-Plantagen vernichtet, jedoch sei den meisten nicht bewusst, dass der vegane Soja-Cappuccino damit sehr wenig zu tun hat. "Kaum bekannt ist, dass der Großteil des weltweit angebauten Sojas für die Fütterung von Tieren und damit für fleischliche Ernährung benutzt wird." In den meisten handelsüblichen Sojaprodukten sei das auf Regenwaldflächen angebaute Soja hingegen nicht enthalten – da Soja für Milchalternativen oder Tofu-Produkte stammt größtenteils aus Europa, erklärt die Expertin.

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Vegane Ernährung ist sehr teuer

Wenn man durch die vegane Abteilung im Supermarkt geht, springen einem vielleicht als erstes die Preise ins Auge – und diese können abschreckend sein. Die eigene Ernährung allein auf veganen Ersatzprodukten aufzubauen, kann tatsächlich schnell teuer werden. Das ist aber gar nicht notwendig, wie Kassandra Romeiro informiert. Die Basis einer gesunden Ernährung sollten ohnehin Gemüse, Obst, Tofu, Getreide, Reis und Nudeln bilden. "Wenn diese Produkte als Grundlage dienen und mit ausgewählten Ersatzprodukten kombiniert werden, fällt schnell auf: Sich vegan zu ernähren ist nicht teuer."

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