APA - Austria Presse Agentur

Können wir mit "Outfit Repeating" die Umwelt retten?

Rette den Planeten: Trage dasselbe Outfit mehrmals, denn nicht nur der Planet profitiert vom "Outfit Repeating".

Erfolgreiche Menschen machen es vor: Arianna Grande, Karl Lagerfeld und Steve Jobs haben alle etwas gemeinsam. Sie sind bekannt für ihre fast schon repetitiven Outfits. Egal ob es der schwarze Rollkragen, der Anzug mit Handschuhen oder die Overknees sind, diese Menschen treffen täglich eine Entscheidung weniger. Outfit-Repeating, also das mehrmalige Tragen desselben Outfits, ist unter Big Players beliebt.

Womöglich liegt darin ja das Geheimnis des Erfolgs?

Für dich ausgesucht

Frühmorgens ein passendes Outfit zusammenzustellen kann sehr schnell gehen, oder aber einer Sisyphus-Arbeit gleichen. Es gibt nichts dazwischen. Dabei könnte es so einfach sein, denn ein fertiges Outfit ist meist bereits in deinem Kopf. Doch die Modeindustrie hat es in unsere Köpfe eingebrannt: Dasselbe mehrmals in der Öffentlichkeit zu tragen, ist ein Fauxpas. Warum eigentlich?

Fast Fashion statt Kontinuität

Warum dieser Zustand der Industrie gefällt, ist klar – mehr Umsatz. Aber warum machen wir da einfach alle mit? In einer Zeit geprägt von Instagram und TikTok ist Outfits recyclen eine Sünde. Mehrere Bilder im selben Outfit? Nicht zu denken. Während Social Media bestimmt einen Einfluss darauf übt, muss es nicht immer daran liegen.

Eine britische Studie von "Atomik Research" zeigt, dass dieses Denken tiefer verankert ist. Demnach würden 61 Prozent der befragten Personen sogar ihr letztjähriges Weihnachtsoutfit nicht erneut tragen. Womöglich hängt das damit zusammen, dass an Weihnachten oft Bilder gemacht werden, denn stolze 35 Prozent wollen im selben Outfit nicht zweimal auf Social Media erscheinen.

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Vorteil für dich

Ganz klar, wir alle haben dieses eine besondere Outfit. Dieses eine Outfit, in dem wir uns wohlfühlen, uns angemessen gekleidet fühlen und gleichzeitig Selbstbewusstsein ausstrahlen. Warum sollten wir dieses Outfit nicht jeden Tag tragen können? Das Sprichwort "Kleider machen Leute" kommt nicht von irgendwoher.

Laut "wissenschaft.de" wirkt Kleidung sowohl auf die tragende Person als auch auf Dritte. Dabei hervorzuheben ist, dass Kleidung wahrhaftig "Leute macht", also Einfluss auf unsere Persönlichkeit ausübt. Ein erprobtes Outfit, welches bis jetzt immer gut ankam, gibt dir Selbstvertrauen und Sicherheit im Alltag. Keine schlechten Erwartungen, oder?

Rette die Umwelt

Mittlerweile ist es bekannt: Fast Fashion zerstört unseren Planeten. Und nicht nur den Planeten, im weiteren Verlauf auch uns. Immer mehr Mikroplastik gerät "environment" nach durch die Textilindustrie in unsere Gewässer und damit auch in uns. Auch die Herstellung der synthetischen Stoffe für Kleidung ist mit massivem Energieaufwand verbunden.

Apropos Wasser: Der Wasserverbrauch der Modeindustrie ist enorm. Wir alle kennen den Vergleich mit der Jeans und den damit verbundenen 8000 Liter Wasser, oder? Jährlich verbraucht die Modeindustrie laut "environment" etwa 79 Billionen Liter Wasser. Das ist eine 79 mit zwölf Nullen dahinter! Woher die Energie für die Weiterverarbeitung kommt, ist ebenfalls eine Frage, die dabei aufkommen sollte.

Auch andere Menschen gehören zu unserer Umwelt, die ebenfalls unter Fast Fashion leiden. Sweatshops mit unmenschlichen Arbeitsbedingungen, zerstörte Lebensräume durch Flächengewinnung und zerrüttete Familien durch Explosionen in Fabriken sind alles bekannte Umstände, die wir in Kauf nehmen, nur damit Millionen Tonnen an Kleidung auf Müllhalden landen. Vielleicht ist es an der Zeit, diesen Konsum zu überdenken.

Im Endeffekt liegt es bei uns. Machen wir das Spiel weiter mit? Möchten wir weiter so tun, als ob das T-Shirt, die Jeans oder das Kleid zum Spottpreis keine Folgen hätte? Wir alle wissen, welchen Schaden die Ermöglichung unseres Konsums anrichtet. Schlussendlich liegt die Entscheidung bei uns allen EndverbraucherInnen uns entweder für verantwortungsvollen und nachhaltigen Konsum zu entscheiden, oder nicht.

Gleichzeitig ist es wichtig zu betonen, dass das Gedankenmachen über diese Themen bereits Luxus ist. Dass wir die finanzielle Freiheit haben, aus verschiedenen Angeboten auswählen zu können, ist nicht selbstverständlich. Auch aus persönlicher Erfahrung weiß ich, dass es nicht immer so leicht ist, sich gegen den Komfort und die niedrigen Kosten zu entscheiden.

Wenn du also das nächste Mal "Outfit Repeating" betreibst, dann sei dir bewusst – du tust es auch zum Wohle der Umwelt!