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8 Tipps, wie du mit der aktuellen Corona-Lage besser umgehst

Die psychische Belastung ist durch die Corona-Pandemie gestiegen. 8 Tipps, wie du mit der aktuell dramatischen Lage besser umgehst.
Sabrina Kraussler

Wir müssen euch nicht erzählen, dass Depressionen und Angstzustände seit Pandemie-Beginn drastisch zugenommen haben. In den letzten Monaten wurde so viel über Mental Health diskutiert wie nie zuvor.

Aktuell spitzt sich die Lage wieder zu: "Sich den News eine Zeit lang zu entziehen, kann helfen" ist zwar ein hilfreicher Tipp für alle, die von steigenden Neuinfektionen und Meldungen über Triage getriggert werden, aber es ist für viele kaum möglich, die News auszublenden. Liest man die Nachrichten nicht online, werden sie zumindest im sozialen Umfeld diskutiert. 

Wer gerade mit psychischen Problemen zu kämpfen hat, findet weiter unten Hilfsangebote. 

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Psychische Gesundheit: Wie gehe ich mit der aktuellen Corona-Lage am besten um?

Die Wiener Psychotherapeutin Béa Pall rät dazu, sich Auszeiten vom Nachrichtengeschehen zu schaffen, auch wenn es derzeit schwerfällt: "Es ist wichtig, sich ab und zu einen Digital Detox zu gönnen. Sensiblen Personen würde ich dazu raten, sich von manchen Plattformen ganz abzumelden", so die Psychotherapeutin.

Die Flut an Informationen sei für manche Menschen zu viel, so die Expertin. "Es ist wirklich Zeit, zu sagen 'Heute gönne ich mir eine Pause' von allen Informationen, die die Pandemie betreffen." Wichtig sei außerdem, von Tag zu Tag zu denken: "Man sollte es auf das Einfachste herabbrechen: Heute ist es so, morgen so."

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Diskussionsfreie Zonen

Wer es nicht in den News mitbekommt, wird mit den Corona-Nachrichten im sozialen Umfeld überflutet. Béa Pall rät dazu, diskussionsfreie Zonen zu schaffen.

Vor allem für Menschen, die beruflich immer wieder mit der Pandemie und den neuesten Entwicklungen konfrontiert sind. "Es ist wichtig, seinen Mitmenschen konsequent zu sagen, dass man heute nicht über die Pandemie oder Impfungen sprechen möchte. In großen Runden könnte man auch ein Spiel daraus machen: Jede und jeder, der davon anfängt, muss fünf Euro zahlen."

Corona schlägt auf psychische Gesundheit

"Krone"-Journalistin Damita Pressl hat auf Twitter ein paar hilfreiche Tipps gegeben, die vielleicht vielen gerade durch diese schwierige Phase helfen könnten. "Ich habe im letzten Leben mal Psychologie studiert und beschäftige mich viel mit Resilienz", so die Journalistin. Hier ihre Tipps:

  • Nehmt euren Schlaf ernst und schlaft sieben bis acht Stunden: "Wir sind ohne Schlaf reizbarer, missmutiger, weniger resistent."
  • Meditation helfe "wissenschaftlich erwiesen bei Angstgefühlen, Fokusverlust, Stress und Emotionsmanagement".
  • Bewegung ist ebenfalls hilfreich: "Ihr müsst keine Marathons laufen, aber Bewegung macht Endorphine und Endorphine machen glücklich (sehr vereinfacht gesagt). Also: Herzfrequenz erhöhen, mehrmals die Woche."
  • Auch Schreiben kann helfen: "Es gibt wissenschaftliche Evidenz für positive Effekte aller möglichen Journaling-Praktiken", erklärt Pressl. Ein tägliches Dankbarkeitstagebuch kann hilfreich sein.
  • Außerdem rät sie zu Nahrungsergänzungsmitteln wie Vitamin D und Omega 3, die stimmungsaufhellend wirken können. Dabei solltet ihr die Dosierung unbedingt mit eurem Arzt oder eurer Ärztin absprechen.
  • Ruft euch in Erinnerung, welchen Sinn ihr in eurem Beruf seht: "Menschen brauchen Sinn. Das ist in der Arbeitspsychologie recht gut erforscht. Ruft euch in Erinnerung, warum ihr das tut, was ihr tut."
  • Altruismus mache ebenfalls glücklich: "Tut Dinge für andere, im Rahmen eurer Möglichkeit und im Kleinen, ohne euch zu übernehmen."

Psychische Belastung besonders für SchülerInnen groß

Die Bundesschülervertretung (BSV) und der Österreichische Bundesverband für Psychotherapie (ÖBVP) zeigen Wege aus der psychischen Krise auf. Sie sind sich einig: Es braucht jetzt Unterstützung für psychisch belastete SchülerInnen. 

Zum Beispiel widmet die Bundesschülervertretung ihre heurige Jahreskampagne "Erste Hilfe für den Kopf" dem Thema der psychischen Gesundheit.

"Es braucht definitiv mehr psychotherapeutische Unterstützung, und zwar muss diese erste Hilfe direkt vor Ort an den Schulen niederschwellig verfügbar sein", so Mag. Barbara Haid, Präsidiumsmitglied des ÖBVP. Etwa mit Projekten wie FIT4SCHOOL, das Bea Pall leitet. 

Außerdem sollen in jeder Schule Plakate hängen, auf denen ein QR-Code zu sehen ist, welcher direkt auf eine Website führt, bei der Hilfsangebote und Anlaufstellen übersichtlich aufgelistet und verlinkt sind. Mehr dazu erfahrt ihr hier. 

Setzt dir die Corona-Situation zu?

Wenn du mit akuten Problemen zu kämpfen hast, kannst du dich jederzeit an die Telefonseelsorge unter 142 wenden – rund um die Uhr erreichbar, kostenlos und anonym.

Die Psychiatrische Soforthilfe steht ebenfalls rund um die Uhr als Not- und Krisendienst unter der Rufnummer (01) 31330 zur Verfügung.

Auf der Website des Bundesverbands für Psychotherapie findet ihr noch mehr Notfallnummern für mehrere Bundesländer.

Wenn du eine Therapie in Anspruch nehmen willst:

Unkompliziert zur telefonischen Erstberatung: Außerdem gibt es eine psychotherapeutische Erstberatungs- und Info-Hotline. Sie ist ein kostenfreies, vertrauliches, professionelles und anonymes Angebot.

Du suchst einen kassenfinanzierten Therapieplatz? Hier erklären wir, wie du am schnellsten zu einem Therapieplatz kommst.

Die ÖH hat eine Kampagne für mentale Gesundheit von Studierenden gestartet. Mehr zu #talkaboutit findet ihr hier.