APA Klaus-Dietmar Gabbert

Angstzustände nach viel Alkohol? "Hangxiety" ist der Grund dafür!

Zu tief ins Glas geschaut? Passiert. Oft fühlen wir danach aber psychisches Unwohl und innere Unruhe. Ein bekanntes Phänomen.
Dario Bojic

Oft passiert es, dass wir uns vom lustigen Abend (oder auch Tag) mitreißen lassen, die Grenzen fallen lassen und uns dem x-ten, schon verdächtig hedonistisch schmeckendem Cocktail hingeben. Meist merken wir schon beim Einschlafen die ersten Anzeichen eines bösen Katers, gleichzeitig werden wir uns bewusst, wie betrunken man eigentlich sein kann, ohne umzufallen. Hinzu kommt vielleicht eine Reihe von Prozessen, die dafür sorgen, dass wir Angst spüren: "Hangxiety" lautet das Zauberwort.

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Psychologischer Kater nach Alkohol – "Hangxiety" erklärt

Alkohol stört "massvoll-geniessen.de" zufolge unseren Hormoncocktail im Gehirn. Ethanol ist ein Beruhigungsmittel und bringt das Gleichgewicht unseres Nervensystems aus dem Gleichgewicht. Einfach ausgedrückt: Unser Körper "überkompensiert" unsere angetrunkene Angstlosigkeit vom Vortag. Durch Alkohol blockierte Glutamat-Rezeptoren werden nachbesetzt, wenn der Alkoholspiegel abklingt, sorgt ein Überschuss dieser Rezeptoren für verstärkte Angstgefühle.

Glutamat ist dem österreichischen Gesundheitsministerium zufolge ein wichtiger Botenstoff in unserem Körper und auch an der Gedächtnisleistung beteiligt. Gerade, wenn wir das Gefühl haben, uns an Ereignisse der letzten Nacht nicht erinnern zu können, weil wir zu viel getrunken haben, haben wir Angst, womöglich "etwas Falsches" getan zu haben. Wer regelmäßig Schwierigkeiten damit hat, sich an im Alkoholrausch Erlebtes zu erinnern, könnte vielleicht ein ernstzunehmendes Alkoholproblem haben.

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Das Trinken von Alkohol gehört du den verbreitetsten, aber vor allem sozial geläufigsten Formen von Drogenkonsum. Ganz nach dem Motto: "Ein Glaserl Wein täglich schadet ja nicht." Nichtsdestotrotz sterben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge jährlich etwa drei Millionen Menschen an den Folgen von Alkoholmissbrauch. Oft merken Angehörige oder Alkohol-Süchtige gar nicht, dass der Alkohol ihrem Leben und ihren Beziehungen schadet.

Hier findest du Beratungsstellen bei Drogen- und Alkoholabhängigkeit.

Betreuung und Beratung findest du auch beim Verein Dialog oder bei der Suchthilfe