Pusten in Orkanstärke: Wie Laubsauger Wildtieren schaden

Laubsauger sind gefährlich für kleine Wildtiere
Pitschnasse Blätter können eine rutschige Angelegenheit werden. Damit kein Mensch gefährdet wird, sorgen Kommunen dafür, dass dicke Laubschichten von öffentlichen Wegen verschwinden. Da wollen Eigenheimbesitzer nicht nachstehen.

Sie befreien auch private Gärten, Vorgärten und Einfahrten penibel von der Blätterlast - am liebsten mit Hochdruck. Der gute alte Besen, der Rechen oder die Harke bleiben dafür im Schuppen. Stattdessen wurde in den vergangenen Jahren technisch aufgerüstet. Im Kampf gegen den lästigen Blätterwald kommen Laubbläser zum Einsatz. Beliebt ist auch der Laubsauger, der die Blätter gleich im Inneren zerhäckselt.

Umwelt- und Artenschutz spricht gegen Laubbläser

Beide Varianten sind aus Sicht des Umwelt- und Artenschutzes unvertretbar. Fünf Gründe, den Laubbläser im Schuppen zu lassen:

1. Laubbläser pusten in Orkanstärke mit 250 Stundenkilometern. Mit Ästen und Blättern werden von Rasen und Wegen auch Spinnen, Insekten, Igel und Mäuse mit 70 Metern pro Sekunde durch die Luft geschossen. Noch schneller wird ihnen in Laubsaugern der Garaus gemacht - dort werden sie gleich mitgeschreddert.

Wer Harke und Besen nutzt, lässt die Tiere am Leben. Wer Laubhaufen sogar im Garten belässt, bietet Wildtieren wie Igel, Spitzmaus, Erdkröte, Schmetterling, Marienkäfer, Ringelnatter oder Molch Lebensraum und lebenswichtige Nahrung.

2. Laub auf Beeten und unter Hecken und Sträuchern schützt den Boden vor dem Austrocknen.

3. Aus Laub im Komposthaufen machen Regenwürmer, Milben und Bakterien Komposterde, die im folgenden Jahr wertvolle Nährstoffe für Blühpflanzen und den eigenen Gemüseanbau liefert.

4. Es kommt zu weniger CO2-Ausstoß und weniger Feinstaubbelastung.

5. Wer den Laubbläser auslässt, kann frische Herbstluft atmen und die bunten Herbstblätter leise und sachte zu Boden fallen hören.

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