Solarium hat keinen Effekt auf Winterblues

Unstrittig sind die gesundheitlichen Risiken von Solarien
Viele glauben, dass ein Solariumbesuch gegen winterliche Trübsal hilft. Die Sache hat aber einen Haken. "Was im Winter auf das Gemüt schlägt, ist nicht die fehlende UV-Strahlung, sondern die fehlende Belichtung", sagt der Bremer Dermatologe Uwe Schwichtenberg. Licht wird über die lichtempfindlichen Zellen in der Netzhaut des Auges aufgenommen und wirkt auf diesem Weg auf das Hormonsystem und das Wohlbefinden ein.

Weil das künstliche Sonnenbad mit Schutzbrille auf der Nase stattfindet, kann dieser Effekt nicht zum Zuge kommen. Eine Tageslichtlampe oder eine Mittagsrunde an der frischen Luft wären hier also die besseren Optionen.

Erhöhtes Risiko für Hautkrebs

Unstrittig sind die gesundheitlichen Risiken von Solarien. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat auch künstliche UV-Strahlung mittlerweile als eindeutig krebserregend eingestuft. Und der Spruch "Einmal ist keinmal" gilt mit Blick aufs Solarium nicht: "Jedes Quant UV-Strahlung kommt aufs Konto und erhöht das statistische Risiko für Hautkrebs", sagt Schwichtenberg, der Vorstandsmitglied im Bundesverband Deutscher Dermatologen (BVDD) ist.

Es bleibe eine individuelle Abwägung, welchen gesundheitlichen Preis man für sein Aussehen zahlen wolle. "Risikofreiheit gibt es nicht", so Schwichtenberg. "Schon dass Solarienbesuche für Minderjährige verboten sind, zeigt, in was für einem Feld man sich bewegt."

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