Eine Studie zeigt, welche Generation bei ersten Anzeichen einer Krankheit in den Krankenstand geht.

Kelly Sikkema / Unsplash

Studie verrät: Diese Generation geht eher in den Krankenstand

Eine amerikanische Studie zeigt, welche Altersgruppe sich von der Arbeit eher krank meldet. Ein Vergleich mit Österreich.
Monika Kässer

Wer kenn sie nicht, diese Zwickmühle, ob man bei ersten Anzeichen einer Krankheit gleich zuhause bleiben oder doch lieber in die Arbeit gehen sollte. Was, wenn es nur gewöhnliche Kopfschmerzen sind, die sicher bald vorbeigehen? Das Team kann man doch auch nicht einfach im Stich lassen, oder? Und kränkle ich überhaupt genug, um in den Krankenstand gehen zu können? Kann ich gut mit dem schlechten Gewissen leben, wenn ich zuhause bleibe, und warum hat man das eigentlich?

Eine US-amerikanische Studie, die von der Firma Zicam in Auftrag gegeben wurde, hat nun Ergebnisse zum Thema krankheitsbedingt Fehltage veröffentlicht und zeigt, welche Altersgruppe bei den ersten Anzeichen von Unwohlsein der Arbeit fern bleibt und wer sich "durchkämpft". 

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Jüngere Generation meldet sich eher krank

Laut der Studie haben mehr als die Hälfte der 2.000 TeilnehmerInnen ein schlechtes Gewissen, wenn sie in den Krankenstand gehen. 41 Prozent gaben an, dass sie nicht mal einen Krankheitstag in Anspruch nehmen, wenn sie wirklich krank sind. Während von den Befragten die ältere Generation wie die Gen-X (30 Prozent) oder die Babyboomer (47 Prozent) eher bereit ist, ihre Krankheit einfach durchstehen, gehen die jüngeren TeilnehmerInnen wie die Gen-Z (36 Prozent) sowie die Millennials (45 Prozent) bei ersten Anzeichen einer Krankheit wesentlich eher in den Krankenstand.

Zum besseren Verständnis eine kurze Generationsübersicht laut "UNICUM":

  • Generation Z (zwischen 1996 und 2010 geboren)
  • Generation Y oder auch Millennials (zwischen 1980 und 1995 geboren)
  • Generation X (zwischen 1965 und 1979 geboren)
  • Babyboomer (zwischen 1946 und 1964 geboren)

Großteil der Jungen handelt proaktiv

Ein weiteres Ergebnis der Studie: 74 Prozent der jungen Generation handelt proaktiv und tun alles, um zu verhindern, dass sie überhaupt krank werden. Bruce Tetreault, der Marketingchef von Zicam, erklärt: "Jüngere Generationen warten nicht darauf, krank zu werden, um sich dann durchzuschlagen. Sie gehen lieber frühzeitig in Deckung und behandeln ihre Symptome, anstatt zu warten, bis es zu spät ist."

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Krankheitsbedingte Fehlzeiten in Österreich

Da die USA und Österreich ein wesentlich unterschiedliches Gesundheitssystem haben, schauen wir uns zum Vergleich Zahlen aus einem Fehlzeitenreport für Österreich an. Das Institut für Wirtschaftsforschung gibt jährlich den „Österreichischen Fehlzeitenreport“ heraus. Wie bereits im Vorjahr war das Jahr 2021 stark von der Covid-19-Pandemie geprägt. 

Die Fehlzeitenstatistik 2021 hat sich gegenüber dem Vorjahr nur geringfügig geändert: ÖsterreicherInnen waren 2021 im Durchschnitt 12,3 Kalendertage im Krankenstand. Prozentual waren das 3,1 weniger als 2020 (12,7 Kalendertage). Krankenstände, die Covid-19-bedingt waren, dauerten etwas länger. Im Schnitt lag die Dauer hier bei 13,4 Tagen. 

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Zahl der psychischen Erkrankungen gestiegen

Bei der Zahl der psychischen Erkrankungen wurde 2021 im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg vermerkt. Psychische Erkrankungen waren für 3,2 Prozent aller Krankenstandsfälle verantwortlich und für 11,4 Prozent aller Krankenstandstage. Sie sind laut "ORF" auch die häufigste Ursache von Neuzugängen in die Berufsunfähigkeitspension. 

Hier finden Betroffene Hilfe:

Unkompliziert zur telefonischen Erstberatung: Es gibt eine psychotherapeutische Erstberatungs- und Info-Hotline. Sie ist ein kostenfreies, vertrauliches, professionelles und anonymes Angebot.

Du suchst einen kassenfinanzierten Therapieplatz? Hier erklären wir, wie du am schnellsten zu einem Therapieplatz kommst.

Die ÖH hat eine Kampagne für mentale Gesundheit von Studierenden gestartet. Mehr zu #talkaboutit findet ihr hier.

Wer Selbstmordgedanken hat oder an Depressionen leidet, sollte sich an vertraute Menschen wenden. Oft hilft bereits ein einzelnes Gespräch. Wer für weitere Hilfsangebote offen ist, kann sich rund um die Uhr kostenlos unter der Rufnummer 142 an die Telefonseelsorge wenden. Sie bietet schnelle erste Hilfe an und vermittelt ÄrztInnen, Beratungsstellen oder Kliniken.www.suizid-praevention.gv.at