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Ungeimpft an Weihnachten: Mehrheit lädt ImpfverweigerInnen nicht ein

Laut einer US-Umfrage würden mehr als die Hälfte der Befragten ihre ungeimpften Verwandten nicht an Heiligabend einladen.
Selma Tahirovic Selma Tahirovic

Würdest du deine ungeimpften Verwandten zum Weihnachtsfest einladen? In Österreich wird die Situation für nicht immunisierte BürgerInnen zum Fest der Liebe ziemlich "unangenehm" sein, wie Bundeskanzler Alexander Schallenberg es im November beschrieb. Denn nach dem bundesweiten Lockdown bis zum 17. Dezember müssen ungeimpfte Personen weiterhin im Lockdown bleiben – auch über Weihnachten.

Ein großes Fest mit Verwandten bleibt daher hierzulande für Nicht-Immunisierte aus, doch auch eine US-Studie zeigt, dass in anderen Ländern das Feiern des Heiligabends mit Ungeimpften für manche Menschen bedenklich ist.

In einer Umfrage mit 2.000 US-AmerikanerInnen gaben fast zwei Drittel der geimpften Befragten an, dass sie Familienmitglieder, die keine Impfung erhalten haben, nicht an Heiligabend einladen werden.

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Geimpfte Familienmitglieder halten Abstand 

Den Ergebnissen zufolge haben zwei von drei Befragten das Gefühl, dass sie über die Feiertage nicht nach Hause fahren können, ohne vorher geimpft worden zu sein.

  • Von den 65 Prozent der ProbandInnen, die vollständig geimpft sind, haben sich 58 Prozent von ImpfverweigerInnen in der Familie distanziert.
  • Inzwischen fühlen sich 63 Prozent aller TeilnehmerInnen nicht wohl dabei, ungeimpfte Verwandte zu ihren Festen einzuladen.
  • 72 Prozent der geimpften Befragten glauben nicht, dass sie jemals einige ihrer Familienmitglieder dazu bringen könnten, die Wichtigkeit und Notwendigkeit der Impfung zu verstehen.

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Große Sorge um Impfstoff-Inhalte und Arbeitsplätze

14 Prozent der Befragten haben nicht vor, sich jemals selbst impfen zu lassen. Laut Angaben einiger ProbandInnen vertrauen sie nicht darauf, "dass der Impfstoff sicher ist". Andere TeilnehmerInnen seien auch "besorgt über die Nebenwirkungen", oder der Meinung, dass Menschen trotz Impfstoff weiterhin krank werden. 

    • 49 Prozent der ungeimpften Befragten haben keinen Kontakt mehr zu Verwandten, die nicht verstehen, warum sie die Impfung ablehnen. Diese angespannte Familiendynamik könnte erklären, warum 22 Prozent der nicht geimpften Befragten bisher von allen Familientreffen, einschließlich der Feiertage, ausgeschlossen wurden. 
    • Acht Prozent der Ungeimpften gaben an, dass sie mit ihren geimpften Angehörigen weiterhin in Kontakt bleiben. 58 Prozent der ungeimpften Befragten erklärten, dass sie bei Familientreffen immer noch willkommen sind. 

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    Spaltet die Politik die Familien?

    Doch nicht nur die Sorge um den Inhalt der Impfstoffe beschäftigt die nicht immunisierten Befragten: 43 Prozent der nicht geimpften Befragten gaben zu, dass sie "besorgt" sind, ihren Job und ihre Sozialleistungen zu verlieren sowie höhere Krankenversicherungsprämien zahlen zu müssen, weil sie nicht geimpft sind.

    Dies hängt vor allem mit der am 4. November verkündeten Bundesvorschrift in den USA zusammen. ArbeitnehmerInnen, die in Unternehmen mit 100 oder mehr Beschäftigten arbeiten, müssen sich bis zum 4. Januar mit dem COVID-19-Impfstoff immunisieren lassen oder jede Woche einen negativen Corona-Test vorweisen. 

    • Unabhängig von ihrem Impfstatus stimmt die Hälfte aller Befragten (53 Prozent) zu, dass die Politisierung des Impfstoffs ihre Familien "völlig entzweit" hat.
    • Vier von fünf Befragten (79 Prozent) sind der Meinung, dass die Politik in Wissenschaft und Medizin keine Rolle spielen sollte.
    • Dieses Thema könnte beim Essen an Heiligabend zur Sprache kommen, denn mehr als die Hälfte der TeilnehmerInnen (56 Prozent) erwartet, dass sie mit ihren Familien über den Impfstoff streiten wird.