APA - Austria Presse Agentur

Corona-Pandemie: Was heißt eigentlich "Triage"?

Was heißt Triage? Ein Wort, das uns in den letzten Tagen oft untergekommen ist: Was mit Triage im Bezug auf die Corona-Pandemie gemeint ist.

Triggerwarnung: In diesem Beitrag geht es um Todesfälle aufgrund der Corona-Pandemie.

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen ist so hoch wie nie zuvor. Das Gesundheitspersonal arbeitet am Limit seiner Kräfte: Wie in einem Bericht der APA bekannt wurde, werden laut einer Pflegekraft in Oberösterreich bereits Leichen wegen Überfüllung am Gang abgestellt. 

Wenn es um die Kapazitäten auf den Intensivstationen geht, die in einigen Bundesländern (wie etwa in Salzburg) an die Grenzen gelangen, fällt immer wieder das Wort "Triage". Aber was bedeutet das eigentlich?

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Was heißt Triage?

Ganz einfach gesagt, bedeutet Triage, dass aufgrund der Überlastung des Gesundheitssystems die Entscheidung getroffen werden muss, welche PatientInnen behandelt werden können und welche nicht. Ein Zustand, der aufgrund der vielen Covid-PatientInnen auf den Intensivstationen und der Ressourcenknappheit eintreten könnte. PatientInnen werden nach der Dringlichkeit ihrer Behandlung eingeteilt. Diese Entscheidung, welche PatientInnen intensivmedizinisch behandelt werden, fällt unter enormem Zeitdruck. 

"Ethisch/rechtliche Grundlagen müssen dabei, gleich wie unter 'normalen' Bedingungen, Basis ärztlicher Indikationsstellung bleiben", so die ARGE Ethik der Österreichischen Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin.

Der Begriff "Triage" leitet sich von dem französischen Wort "trier" ab, das "sortieren" oder auch "aussortieren" bedeutet. Die Triage wurde von einem russischen Arzt während des Krimkriegs erfunden.

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Salzburg: Sechsköpfiges Triagierungsteam zusammengestellt

Da in Salzburg die Lage in den Spitälern besonders dramatisch ist, haben die Landeskliniken ein sechsköpfiges Triagierungsteam nominiert, das aus medizinischem Fachpersonal verschiedener Fachbereiche und einer Juristin besteht.

Das Team muss entscheiden, welche PatientInnen noch intensivmedizinisch behandelt werden können. Rainer Thell, leitender Oberarzt der Notfallaufnahme in der Klinik Donaustadt erklärte in einem Interview mit der APA, dass das Personal in den Notfallaufnahmen und Intensivstationen aber auf sich allein gestellt sei. "Um 2.00 Uhr in der Früh gibt es keine Kommission, die Entscheidungen trifft. Diese müssen dann ad hoc getroffen werden", sagte der Intensivmediziner.

Setzt dir die Corona-Situation zu?

Wenn du mit akuten Problemen zu kämpfen hast, kannst du dich jederzeit an die Telefonseelsorge unter 142 wenden – rund um die Uhr erreichbar, kostenlos und anonym.

Die Psychiatrische Soforthilfe steht ebenfalls rund um die Uhr als Not- und Krisendienst unter der Rufnummer (01) 31330 zur Verfügung.

Auf der Website des Bundesverbands für Psychotherapie findet ihr noch mehr Notfallnummern für mehrere Bundesländer.

Wenn du eine Therapie in Anspruch nehmen willst:

Unkompliziert zur telefonischen Erstberatung: Außerdem gibt es eine psychotherapeutische Erstberatungs- und Info-Hotline. Sie ist ein kostenfreies, vertrauliches, professionelles und anonymes Angebot.

Du suchst einen kassenfinanzierten Therapieplatz? Hier erklären wir, wie du am schnellsten zu einem Therapieplatz kommst.

Die ÖH hat eine Kampagne für mentale Gesundheit von Studierenden gestartet. Mehr zu #talkaboutit findet ihr hier.