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Das solltet ihr beim Kauf gebrauchter Haushaltsgeräte beachten

Hochwertige Haushaltsgeräte müssen nicht teuer sein. Mit etwas Glück finden Käufer im Internet Schnäppchen. Dabei gibt es jedoch einiges zu beachten.

Im Netz gibt es zahlreiche Plattformen, auf denen Privatpersonen und Händler gebrauchte Waschmaschinen, Geschirrspüler, Kühlschränke und andere nützliche Haushaltshelfer anbieten. 

Vielen Menschen geläufig sind beispielsweise ebay, eBay Kleinanzeigen oder die Plattform willhaben.at. Ebenso verbreitet sind lokale Verkaufsseiten in sozialen Netzwerken, aber auch Anzeigen von Privatpersonen in Tages- und Wochenzeitungen.

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Prüfen, wer wirklich dahinter steckt

Wer solche Plattformen nutzt, sollte darauf achten, wer die Ware verkauft - ein gewerblicher Händler oder eine Privatperson. Das macht einen großen Unterschied. "Beim Internet-Kauf von einem gewerblichen Händler gibt es ein 14-tägiges Widerrufsrecht", erklärt Iwona Husemann von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. In diesem Zeitraum können Kunden die Ware ohne Begründung zurückgeben.

"Kauft man aber bei einem privaten Verkäufer, gibt es dieses Recht nicht. Privatverkäufer können Verbraucherrechte wie Widerrufs- und Gewährleistungsrecht komplett ausschließen", warnt Husemann. Dann kann man die Ware auch nicht zurückgeben, wenn sie Mängel hat.

Wer Waren von privat innerhalb einer Stadt oder Region über Plattformen kauft, hat einen großen Vorteil: Der Käufer kann die Dinge persönlich abholen - und dabei genauer in Augenschein nehmen. Bevor jemand Produkte endgültig entgegennimmt, sollte er oder sie deren Funktionstüchtigkeit prüfen.

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Auf Details wie Alter und Energielabel achten

Von außen sehen Käufer den Geräten ihren Zustand oft nicht an. "Aber es gibt einige Hinweise, die darauf schließen lassen, wie intensiv sie genutzt und wie sie gepflegt wurden", erklärt Claudia Oberascher, Projektleiterin der Initiative Hausgeräte+.

Eine schwarz verschmutzte Schublade für das Waschmittel deutet auf Hygienemängel hin. Ein unangenehmer Geruch kann ein Anzeichen sein, dass jemand die Maschine über längere Zeit falsch betrieben hat.

Auch Modelljahr, Energielabel und Ausstattung sind ausschlaggebend. "Um zusätzliche Informationen zu bekommen, kann man auf den Homepages der Hersteller nachschauen, ob das Modell noch im Sortiment ist und die Bedienungsanleitungen herunterladen", rät Oberascher. So lasse sich etwa die Ausstattung mit aktuellen Geräten vergleichen.

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Beschädigungen und Mängel müssen Verkäufer angeben. Misstrauisch sollten Käufer werden, wenn Verkäufer wichtige Informationen vorenthalten, warnt Michael Littger, Geschäftsführer des Vereins Deutschland sicher im Netz. "Das kann ein Hinweis auf einen Betrugsversuch sein." "Vorsicht ist auch geboten, wenn der Verkäufer Druck ausübt", warnt Littger. Nach dem Motto: Schlagen sie lieber gleich zu, morgen kostet das Produkt das Doppelte.

Preise und Angaben vergleichen

Auch wenn beim Gebrauchtkauf im Internet Schnäppchen möglich sind, sollten Käufer nicht blind zuschlagen. "Am besten ist es, das Produkt vorher in einen Preisvergleichsrechner einzugeben. So findet man heraus, ob der aufgerufene Preis angemessen ist", sagt Husemann. Gerade sehr niedrige Preise können auf unseriöse Anbieter hindeuten.

Um Käufer vor Betrugsversuchen zu schützen, ist ein Kauf auf Rechnung sinnvoll - erst die Ware, dann das Geld. Einige Plattformen bieten auch die Funktion "Sicheres Bezahlen" an. Der bezahlte Betrag geht dann nicht direkt an den Verkäufer, sondern wird bis zu zwei Wochen treuhänderisch aufbewahrt.

Erst nachdem der Käufer den Erhalt der Ware bestätigt hat, erhält der Verkäufer sein Geld. Wird die Ware nicht versandt, bekommt der Käufer den Kaufpreis über den Treuhand-Service zurück. "Das ist gerade bei höherpreisigen Artikeln ein guter Service", erklärt Littger.