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Dad Bod vs. Mom Bod: Ein Körpertyp wird gefeiert – der andere geshamet

Eine TikTokerin stellt klar, wie unterschiedlich Körper von Müttern und Vätern in der Gesellschaft betrachtet werden.

Erst vor Kurzem begeisterte Schauspieler Will Smith das Netz, nachdem er seinen untrainierten Dad Bod – also seinen "Dad Body" – auf Instagram teilte. Die Fans feierten seinen Beitrag und lobten, wie "ehrlich" und "natürlich" der Vater von drei Kindern vor der Kamera posierte.

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Was ist ein Dad Bod?

Unter einem Dad Bod versteht man laut "The Cut" einen Körperbau, der sich durch "undefinierte Muskeln unter einer leichten Speckschicht auszeichnet, meist gekrönt von einem Bierbauch." Oft wird diese Figur bei (frischgebackenen) Vätern gesehen. 

Prinzipiell ist in Zeiten von Body Positivity jeder Körpertyp willkommen, denn kein Körper ist perfekt. Doch einen Haken hat die ganze Sache: Warum werden Papas für ihre "imperfekten" Körper gefeiert, während Mütter mit "Mom Bod" eher mit Shaming konfrontiert werden? Oftmals werden junge Mütter gleich nach der Geburt ihres Kindes dazu aufgefordert, wieder fit und schlank zu werden. 

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Mom Bod: Wann hört das Shaming endlich auf? 

Die TikTokerin Rachel Whipple stellte diese Heuchelei der weit verbreiteten Akzeptanz von Dad Bods auf TikTok an den Pranger: "Habt ihr jemals darüber nachgedacht, wie die Gesellschaft Dad Bods akzeptiert, obwohl die Frauen die Kinder austragen?", sagt Whipple im Video.

"Und in der Sekunde, in der sie das tun, werden sie von der Gesellschaft damit bombardiert, wie sie das Babygewicht verlieren können. Weil ihr Mom Bod, der buchstäblich einen Menschen geboren hat, nicht akzeptiert wird, aber ein Dad Bod schon."

Unzählige (vor allem weibliche) NutzerInnen waren von Whipples Video begeistert und stimmten der 32-Jährigen zu. "Bitte macht einen TikTok-Sound aus deinem Video, damit wir unseren 'inakzeptablen Mom Bod' herzeigen können", kommentierte Userin @carina.de.

Gesagt, getan: Immer mehr Userinnen zeigten ihre Mom Bods auf TikTok, um Whipple zu unterstützen: 

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Körperakzeptanz nur für Männer? 

Rachel erzählte gegenüber "BuzzFeed", dass sie der Dad-Bod-Trend schon immer "gestört" habe. Die TikTokerin fragt sich, warum Körperakzeptanz nur für Männer gelte. "Ich konnte nicht verstehen, wie Dad Bods diese kulturelle Akzeptanz erreicht haben, während die Gesellschaft immer noch mit solcher Intensität die Unsicherheiten von Frauen ausnutzt", sagte die 32-Jährige weiter. 

Sie beschloss deshalb, ihre Meinung, die schon in ihrer Kindheit geprägt wurde, zu teilen: "Ich wurde als Kind wegen meines Körpers gehänselt und habe immer noch mit Körperdysmorphie zu kämpfen", erklärte die TikTok-Userin. Laut eigenen Angaben überlegte sie sogar, ob sie tatsächlich Kinder bekommen soll, weil sie Angst davor hatte, mit dem gesellschaftlichen Druck, nach der Geburt wieder einen perfekten Körper zu erlangen, nicht umgehen zu können.

"Es hat sich für mich immer so ungerecht angefühlt, dass eine Frau neun Monate lang ein menschliches Wesen wachsen lässt, dass ihre Organe dadurch neu angeordnet werden, dass sie das körperliche sowie seelische Trauma der Geburt durchmacht und dass dann erwartet wird, dass sie danach genauso aussieht wie davor", stellte Whipple klar.