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Das magische Farbspiel des Staudenphlox

Der Staudenphlox blüht nicht nur in den schönsten Farben, seine Blütenpracht hält - mit ein paar einfachen Tricks - sogar bis in den Oktober. Zudem verströmt die Pflanze einen betörenden Duft.

Über viele Wochen prägen jedes Jahr die meterhohen Blütenkuppeln des sommerlichen Staudenphlox' die Bilder von Blumen- und Bauerngärten. "Der Phlox ist eine typische Blume meiner Kindheit", sagt der Staudengärtner Dieter Gaißmayer. "Aber die Pflanze leidet ganz klar unter dem Klimawandel", erläutert der Staudenfachmann. Vor allem die trockenen, heißen Frühjahre hierzulande setzen der Pflanze zu. Das ist leicht nachzuvollziehen, wenn man sich das ursprüngliche Verbreitungsgebiet des Hohen Phlox (Phlox paniculata) ansieht.

"In den niederschlagsreichen Wäldern Nordamerikas ist die botanisch als Phlox paniculata bekannte Staude verbreitet", sagt Kim Sharon Leary, Fachberaterin für Kleingärtner aus Mülheim/Ruhr. Dort sorgen eine hohe Bodenfeuchte sowie nährstoffreiche Böden dafür, dass sich die Staude ausbreiten kann.

Der Hohe Phlox erreicht Höhen zwischen 70 und 120 Zentimetern. Die Pflanze entwickelt aus dem Wurzelstock dicht nebeneinanderstehende, kräftige Triebe, die am Ende einen kuppelförmigen Blütenstand bilden. "Die Farbpalette der Einzelblüten reicht von Rot-Violett-Tönen über Lilablau bis Weiß", so die Fachberaterin aus Mülheim.

Vor allem am Ende eines warmen Sommertages leuchten die Farben magisch, und auch der Duft ist besonders intensiv, um Nachtfalter anzulocken. Im Juni beginnt der Hohe Phlox mit der Blüte. "Wenn man die Sorten geschickt wählt, hält dieser Flor bis in den Oktober an", rät Gaißmayer und führt zum einen die Sorte Herbstwalzer als spätblühende, pinkfarbene Sorte an. Zum anderen verweist er auf die Sorte Redivivus, die sich dadurch auszeichnet, dass sie an dem Neuaustrieb nach der ersten Blüte noch neue Knospen bildet.

Phlox Anfang Mai erstmals zurückschneiden

Auch gärtnerisch lässt sich einiges machen, um die Blütezeit zu verlängern. Gaißmayer hat dazu einen besonderen Tipp: "Wenn die Pflanze Anfang Mai etwa die Hälfte ihrer Höhe erreicht hat, schneidet man 50 Prozent der Triebe um ein Drittel zurück." So provoziert man, dass sich diese Triebe nochmals verzweigen. Das führt zu einer Verzögerung der Entwicklung, so dass diese später entwickelten Knospen sich öffnen, wenn die ersten Blüten bereits welk sind. Zugleich kann man mit dieser Methode die Standfestigkeit verbessern.

Außerdem sollte man darauf achten, dass man für die Pflanze einen Platz im lichten Schatten mit ausreichend Bodenfeuchtigkeit wählt, sagt der Experte. In jedem Fall sollte der Standort luftig sein, ansonsten droht Mehltau.

In den trockenen Frühjahren muss man den Hohen Phlox zudem immer wieder kräftig wässern, damit er nicht zu stark leidet, erklärt Leary. Ebenso wichtig ist es nach Angabe der Fachberaterin, dass man die Pflanzen mit Komposterde nach dem Rückschnitt verwöhnt: "So kommen nicht nur Nährstoffe ins Erdreich, sondern auch das Wasserhaltevermögen des Bodens kann verbessert werden." Während des Austriebs kann man dann nochmals einen organischen Dünger verwenden.

Der Hohe Phlox erreicht Höhen zwischen 70 und 120 Zentimetern
BERLIN - DEUTSCHLAND: FOTO: APA/APA (dpa/gms/Andrea Warnecke)/Andrea Warnecke

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Am Ende eines warmen Sommertages leuchten die Farben des Hohen Phlox magisch
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Atemberaubende Farbspiele bietet die Hohe Flammenblume (Phlox paniculata)
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