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Der Instagram-Account antiflirting zeigt die dunkle Seite von Online-Dating

Zwei WienerInnen zeigen auf Instagram, welch übergriffige und sexistische Nachrichten vor allem Männer auf Apps wie Tinder verschicken.

Wer selbst schon auf Dating-Apps wie Tinder unterwegs war oder über Instagram mit potenziellen Gspusis kommuniziert hat, weiß es mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit: Übergriffige, beleidigende und belästigende Nachrichten sind in diesem Kontext keine Seltenheit. Da wird aus einem “Hey Süße, wollen wir uns treffen?” nach einer Absage schon mal ein “Du bist sowieso hässlich, du Schlampe”. Genau das zeigt auch der Account @antiflirting.

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Wie die BetreiberInnen Caro und Kim in ihren Insta-Storys erklären, haben sie selbst immer wieder übergriffige Nachrichten bekommen und Screenshots im Freundeskreis verschickt – dabei sei ihnen aufgefallen, wie viele tatsächlich mit derartigen Nachrichten zu kämpfen haben. Durch den Account wollen die beiden Bewusstsein schaffen und auch Menschen erreichen, die privat möglicherweise nicht von solchen Messages betroffen sind.

Viele der Nachrichten sind mit sogenannten Trigger-Warnungen versehen, um FollowerInnen davor zu bewahren, durch die teils hasserfüllten und brutalen Inhalte getriggert zu werden. Scrollt man sich durch die Screenshots, die auf der Seite gepostet werden, sieht man besonders viele Nachrichten von gekränkten Männern, die auf die meist recht sachliche Abweisung einer Frau aggressiv, beleidigend oder herabsetzend reagieren, sie direkt als Gesprächseinstieg beleidigen oder zum Sexobjekt degradieren.

Dass ihr Gegenüber auf Fragen wie “Kann man dich für Bukkake-Partys buchen?” nicht sonderlich begeistert reagiert, scheint ihnen völlig unverständlich. Wie Kim und Caro in einem Interview mit “Vice” erzählt haben, stammen zirka 90 Prozent der Einsendungen übrigens von Frauen – die Nachrichten kommen meist von Männern.

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