APA - Austria Presse Agentur

Gemüse statt Gyros - so gesund ist die griechische Küche

Bei griechischer Küche denken viele an riesige Gyrosportionen. Weniger bekannt ist, dass Griechenland auch eine hervorragende Gemüseküche bietet.

Die ursprüngliche Landesküche ist ebenso schmackhaft wie gesund. So wird die kretische Küche als "Kreta-Diät" auch von Medizinern empfohlen. Die griechische Küche war ursprünglich viel stärker von Gemüse geprägt, erklärt die Kochbuchautorin Martina Schulze. Zucchini, Melanzani und Tomaten etwa gehören dazu und sind oft mit Käse, Kräutern oder Faschiertem gefüllt. Daneben gibt es "Kartoffeln in jeder Form", etwa im Mousakás, wie der mit Bechamelsoße und Käse überbackene Auflauf korrekt heißt. Klassisch enthält er daneben Faschiertes, das mit Knoblauch, Tomaten und Zwiebeln angebraten wird.

Eine Beilagen-Spezialität sind die Kritharaki, sogenannte Reisnudeln aus Hartweizengrieß. Sie werden im Ofen mitgedünstet, quellen auf und nehmen den Geschmack der Soße auf. Der Backofen ist sehr wichtig: "Die Griechen bereiten alles gerne in großen Auflaufformen zu", erläutert Schulze.

Neben den Hauptgerichten gibt es die Orektika genannten Vorspeisen. Das kann Tsatsiki sein, der aus Joghurt, Gurken, Olivenöl und Knoblauch zubereitet wird - aber auch gebackener Schafskäse oder eingelegte Melanzanischeiben. Die Trennung zwischen den Gängen ist in griechischen Restaurants nicht unbedingt üblich: "Die Orektika werden die ganze Zeit auf dem Tisch gelassen", erklärt der Gastronom Ioannis Malathounis.

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Dass die griechische Kost sehr gesund ist, wird besonders an der Küche Kretas deutlich. Schon vor langem haben Wissenschafter festgestellt, dass Herzinfarkte und Krebs auf der Insel selten vorkommen. Grund seien weniger einzelne Nahrungsbestandteile, sondern ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren, erläutert der Immunologe Peter Schleicher. Ein Grund ist das häufig verwendete Olivenöl. "Dann essen die Kreter aber auch sehr viele Hülsenfrüchte wie Linsen, Bohnen oder Erbsen." Diese enthalten viel gesundes Eiweiß.

Hinzu kommt viel Gemüse, das Vitamine und Folsäure liefert. Zudem wird in der traditionellen kretischen Küche höchstens einmal pro Woche Fleisch gegessen. Dazu kommt regelmäßig Fisch - und Wein, allerdings in Maßen. "Den gibt es nicht zum Essen dazu, sondern später", sagt Schleicher - das ist gesünder für die Verdauung.

Wer sich diese positiven Eigenschaften zunutze machen will, kann laut Schleicher auch hierzulande mit Olivenöl kochen oder braten. Er sollte dabei aber zu einem hochwertigen Öl greifen. Ein anderer Faktor ist ebenfalls nicht zu vernachlässigen: Bewegung. "Meiden Sie Aufzüge", empfiehlt der Immunologe. Schließlich gingen die Kreter - jedenfalls in früheren Zeiten - im Schnitt 13,5 Kilometer am Tag zu Fuß.