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Gen-Z-Männer finden, Feminismus sei "zu weit gegangen"

Einer britischen Studie zufolge hat die Hälfte aller 16- bis 24-jährigen Männer ein Problem mit Feminismus.

Die Stiftung "Hope not Hate" führte unlängst eine Umfrage durch, die sich mit der britischen Jugend in Zeiten von Corona auseinandersetzen sollte. Insgesamt wurden dafür 2076 Menschen zwischen 16 und 24 Jahren zu ihren Ängsten und Hoffnungen während der Pandemie befragt.

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Dabei wollte man von den Jugendlichen auch wissen, wie sie zu Feminismus stehen. Das Ergebnis: 50 Prozent der befragten jungen Männer ist der Meinung, die feministische Bewegung "sei zu weit gegangen" und mache es Männern schwer, Erfolg zu haben. Nur 21 Prozent der männlichen Befragten stimmen damit nicht überein. Darüber hinaus glauben nur 39 Prozent der 16- bis 24-jährigen Männer, dass es momentan gefährlicher sei, eine Frau in Großbritannien zu sein.

Wie repräsentativ diese Umfrage tatsächlich ist, sei an dieser Stelle dahingestellt. Doch scheint sich immer öfter abzuzeichnen, dass jüngere Generationen nicht immer so progressiv sind, wie ihr Ruf es vermuten lassen würde: Eine "Gallup"-Studie aus den USA kam erst dieses Jahr zum Schluss, dass heterosexuelle Paare im Alter zwischen 18 und 34 Jahren die Arbeit im Haushalt nicht ebenbürtig aufteilen – Frauen erledigen immer noch den Löwenanteil. Die "New York Times" schlussfolgerte: Junge Männer setzen sich zwar für Geschlechtergleichheit ein, staubsaugen wollen sie aber trotzdem nicht.

Sam Smethers von der feministischen Stiftung The Fawcett Society erklärt gegenüber "Vice", dass die Meinungen junger Männer zu Feminismus immer mehr polarisieren. Seine Recherchen haben ergeben, dass jüngere Männer sich zwar häufiger als ältere Männer als Feministen bezeichnen, gleichzeitig fühle sich aber auch ein großer Teil der männlichen Generation-Z-Mitglieder von der feministischen Bewegung bedroht. Für Österreich gibt es bislang keine vergleichbaren Umfragen.