APA - Austria Presse Agentur

Gießen bei Hitze: Gute Gärtner stehen früher auf

Sonnenschein ist gut für Pflanzen. Zu viel Sonne an heißen Tagen aber kann ihnen schaden - und zwar vor allem dann, wenn wir falsch gießen. Das Gießen des Gartens an heißen Tagen ist nichts für Langschläfer. Denn vor Sonnenaufgang ist der Boden am kältesten.

Das sollten Sie dazu wissen:

Die heiße Sommersonne lässt das Gießwasser schnell verdunsten. So erhalten die Pflanzen oft zu wenig davon. Denn das Wasser braucht etwas Zeit, um richtig in die Erde einzudringen - und die Wurzeln der Pflanzen wiederum brauchen etwas, um die Flüssigkeit aufzunehmen.

Der Bundesverband der Einzelhandelsgärtner verweist auf Berechnungen, wonach beim klassischem Gießen mit Kanne und Schlauch zur falschen Tageszeit bis zu 90 Prozent des Wassers verschwendet werden. Das passiert in den warmen Mittagsstunden - aber vor allem abends. Denn die sogenannte Mittagshitze, die oft mit den höchsten Temperaturen eines Tagesverlaufs gleichgesetzt wird, gibt es so eigentlich nicht.

Vielmehr werden die höchsten Temperaturen an einem heißen Tag erst am späten Nachmittag und frühen Abend erreicht. Grob gesagt, liegt das unter anderem daran, dass die Sonne über den Tag hinweg den Boden immer weiter erwärmt und dieser die Wärme an die Luft wieder abgibt.

Die Lösung:

Ein guter Zeitpunkt zum Gießen an heißen Tagen liegt deshalb spät in der Nacht vor Sonnenaufgang. Dann ist der Boden noch am kältesten, und es verdunstet vergleichsweise wenig Wasser. Konkret rät das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft zum Gießen um 4.00 Uhr.

Wer den Weg dann oder kurz darauf nicht aus dem Bett findet, kann auch spät abends gießen - am besten aber erst nach Sonnenuntergang. Das ist immer noch besser als tagsüber, auch wenn dies Schnecken anlocken kann.

Im Zweifel ist jedoch zu jeder Uhrzeit etwas Wasser angebracht, wenn Pflanzen ihre Köpfe schon hängen lassen. Wer bei Sonnenschein gießt, muss eine Sache aber bedenken: Kommt das Gießwasser bei praller Sonne von oben auf das Grün, können die Blätter verbrennen, so der Bundesverband der Einzelhandelsgärtner. Denn die Wassertropfen wirken dann wie kleine Brenngläser.