Screenshot: cryss.22 / auroralcastro / TikTok

Warum die "Headphone Challenge" auf TikTok so gefährlich ist

Mit der "Headphone Challenge" wollen viele TikTokerInnen beweisen, wie dünn sie sind.
Selma Tahirovic Selma Tahirovic

Wer glaubt, dass auf Social Media nur Selbstliebe und positive Vibes verbreitet werden, der täuscht sich leider. Eine neue TikTok-Challenge beweist mal wieder, dass UserInnen mit absurden Mitteln ein bestimmtes Körperbild vermittelt wird.

Hier kommt die "Headphone Challenge" ins Spiel, die NutzerInnen dazu verleitet, mit Hilfe von Kabelkopfhörern abzumessen, ob sie schlank genug sind. 

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Gefährlicher Trend kam aus China 

Wie funktioniert die "Headphone Challenge"? UserInnen nehmen ihre iPhone-Kopfhörer und binden sie sich zweimal um die Taille – wenn sie das schaffen, seien sie dünn genug und haben "bestanden". Auf TikTok häufen sich immer mehr Videos, die besonders junge Frauen dabei zeigen, wie sie an der fragwürdigen Challenge teilnehmen:

Wie die britische Zeitung "The Sun" berichtet, erschien die "Headphone Challenge" das erste Mal auf der chinesischen Social-Media-Plattform "Weibo", auf der immer mehr Fotos von UserInnen auftauchten, die sich mit den umgebundenen Kopfhörern fotografierten. 

Screenshot: The Sun

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Journalistin warnt vor der "Headphone Challenge"

Body-Positivity-Influencerin Danae Mercer warnt auf Instagram vor solchen Challenges und wirft der Plattform vor, besonders junge UserInnen der Gefahr von verzerrten Körperbildern auszusetzen. Zudem wirft sie TikTok vor, Beiträge und Accounts von InfluencerInnen zu löschen, weil sie nicht dünn genug sind.

Dabei sind vor allem Postings, die Cellulite und "normale" Körper außerhalb der Social-Media-Bubble zeigen, essenziell. Sie klären UserInnen darüber auf, dass in den sozialen Medien nicht jeder Body perfekt und makellos ist. "Als Journalistin bin ich es leid, mich zurückzulehnen und zu hoffen, dass sich etwas ändert. Und als ehemalige Betroffene einer Essstörung bin ich sehr besorgt", stellte Mercer in ihrem Beitrag klar. 

Kaum verwunderlich, denn solche Trends können NutzerInnen schnell zu einem gestörten Essverhalten drängen oder zu einer Essstörung verleiten. 

TikTokerInnen wehren sich gegen Bodyshaming 

Einige TikTok-UserInnen teilen unter dem Hashtag #headphonechallenge nun Videos, die den absurden Trend klar verurteilen. Sie wehren sich gegen Bodyshaming und machen darauf aufmerksam, wie wichtig es ist, seinen Körper zu lieben. 

Derartige Challenges auf TikTok, Instagram und Co. können für Betroffene, die unter Essstörungen wie Magersucht oder Bulimie leiden, sehr traumatisierend sein. 

Wer an einer Essstörung leidet, sollte sich an vertraute Menschen wenden. Oft hilft bereits ein einzelnes Gespräch. Wer für weitere Hilfsangebote offen ist, kann sich rund um die Uhr kostenlos unter der Rufnummer 142 an die Telefonseelsorge wenden. Sie bietet schnelle erste Hilfe an und vermittelt ÄrztInnen, Beratungsstellen oder Kliniken.

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