Experte warnt: Hitze setzt dem Neusiedler See zu

Diesen Sommer könnten historische Tiefststände erreicht werden
Die aktuelle Hitzewelle setzt dem Neusiedler See zu. Ein Experte warnt nun vor den Folgen.

Zwar sei der Wasserstand im Vorjahr um diese Zeit bereits auf einem niedrigeren Niveau gewesen, die hohen Temperaturen der vergangenen Tage führten aber dazu, dass der See täglich sechs Millimeter verliert, bestätigte Christian Sailer vom Hauptreferat Wasserwirtschaft im Burgenland am Mittwoch gegenüber der APA einen Bericht des ORF Burgenland.

Der feuchte Sommer 2020 habe im Vorjahr dafür gesorgt, dass die befürchteten Tiefststände nicht eingetreten sind. Der See ist der Wettersituation ausgeliefert, sagte Sailer. Er möchte die Lage "nicht dramatisieren", aber es sei möglich, dass diesen Sommer historische Tiefststände erreicht werden: "Wir sind am Beobachten und schauen, wie der Sommer wird. Aber der Trend zu heißen Sommern ist zu beobachten."

Im Seewinkel seien bereits Lacken ausgetrocknet. So habe etwa der Obere Stinkersee vor rund zwei Wochen noch Wasser geführt, sei inzwischen aber trocken. Dies sei grundsätzlich nicht ungewöhnlich, Lacken funktionieren so, meinte Sailer. Er verwies jedoch auf den frühen Zeitpunkt der Austrocknung.

An einem Konzept für den Neusiedler See und den Seewinkel werde bereits gearbeitet. So soll es etwa wie auf ungarischer Seite eine Ableitung aus der Moson-Donau geben. Über eine Verlängerung zur österreichischen Grenze könnte je nach Jahreszeit 1 bis 3,5 Kubikmeter pro Sekunde fließen, erklärte Sailer.

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