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Kinder in Österreich werden im Schnitt bis zum Ende des 7. Monats gestillt

Fast alle Mütter in Österreich stillen zumindest in der ersten Phase nach der Geburt.

In der ersten Lebenswoche sind es 96,7 Prozent, mit vier Monaten werden 77,4 Prozent der Kinder zumindest teilweise gestillt und mit sechs Monaten 64,1 Prozent. Die Kinder werden damit im Durchschnitt bis zum Ende des siebenten Monats gestillt, zeigt eine Studie von AGES und der Universität Wien. Bei der Gesamtstilldauer und beim ausschließlichen Stillen wird "Verbesserungsbedarf" gesehen.

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Immer weniger Mütter stillen überhaupt und wenn, immer kürzer, hieß es am Freitag in einer Aussendung des Gesundheitsministeriums, das die Studie in Auftrag gegeben hat. 64 Spitäler, das sind 81 Prozent der Kliniken mit Geburtenabteilungen, nahmen an der Erhebung teil. Über ein Online-Tool wurden an 1.666 Mütter Fragebögen versandt, 1.292 davon wurden vollständig ausgefüllt und nach Ein- bzw. Ausschlusskriterien 1.214 Teilnehmerinnen in die Auswertungen eingeschlossen, wird in der Studie erläutert.

Die ausschließliche Stillrate beträgt 55,5 Prozent in der ersten Lebenswoche, 38,7 Prozent der Kinder werden zu Beginn zum Teil gestillt (Muttermilch und Milchfertignahrung und/oder Beikost). Weitere 3,7 Prozent werden in der ersten Lebenswoche überwiegend gestillt (Muttermilch und Wasser/Tee). Im Alter von vier Monaten werden 30,5 Prozent der Kinder ausschließlich gestillt und 43,2 Prozent teilgestillt.

Mitte des sechsten Lebensmonats werden noch neun Prozent der Kinder ausschließlich gestillt, gegen Ende des sechsten Monats sinkt dieser Anteil auf 1,9 Prozent und 61,5 Prozent der Kinder werden in diesem Alter teilgestillt. Gegen Ende des ersten Lebensjahres des Kindes stillen noch 40,6 Prozent der Mütter zum Teil.

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Mehr als vier von fünf Müttern halten sich an die österreichischen Beikostempfehlungen und beginnen nicht vor Beginn des fünften bzw. nach Ende des sechsten Monats mit der Beikosteinführung. Durchschnittlich sind die Kinder bei der Beikosteinführung 21 Wochen alt. Etwa zehn Prozent der Kinder erhalten zu früh, also vor Beginn des fünften Monats, das erste Mal Beikost, wird in der Studie festgehalten.

"Stillen und frühkindliche Ernährung liefern einen wichtigen Beitrag zur Kindergesundheit", betonte das Gesundheitsministerium in der Aussendung. Vor dem Hintergrund der Studienergebnisse habe am Mittwoch im Ministerium ein erster Stakeholderdialog zur Stillthematik stattgefunden. Experten aus verschiedenen gesundheitlichen und gesellschaftspolitischen Bereichen sollen nun "Handlungsempfehlungen erarbeiten, um das Stillen in allen Bereichen zu fördern und zu unterstützen".

( S E R V I C E - Gesundheitsministerium zu Stillen und Beikost sowie die Studie unter: http://go.apa.at/jQ9NGTLn - AGES-Infos - "Richtig essen von Anfang an": http://go.apa.at/GmSi5e4j )