APA - Austria Presse Agentur

Memory Steel soll alte Gebäude erhalten

Stahl, der sich erinnert - so könnte man den Namen des Baustoffs Memory Steel übersetzen. Er kommt etwa zum Einsatz, um Bauwerke zu verstärken - und soll sich vor allem bei der Erhaltung alter Gebäude bewähren. Das Prinzip: Wenn Memory Steel verbaut ist, wird er zum Beispiel mit Strom erhitzt. Die Legierung auf Eisenbasis zieht sich daraufhin zusammen und spannt die Tragstruktur damit vor.

Das gehe viel einfacher als die weitverbreitete hydraulische Vorspannung, sagt Christoph Czaderski, der den Baustoff mit einem Team an der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) im Schweizer Dübendorf jahrelang erforscht und zur Serienreife gebracht hat. Czaderski sieht den Einsatzzweck vor allem bei Umbauten kleinerer und größerer Häuser. Diese müssten dann nicht abgerissen werden. "Es ist nachhaltiger, zu erhalten, was man hat", sagt er.

In der Schweiz ist Memory Steel, das vom Unternehmen re-fer vertrieben wird, seit 2017 auf den Markt. Auch in Frankreich wurde es bereits genutzt. Für Deutschland wiederum steht die bauaufsichtliche Zulassung noch aus. Diese sei in Bearbeitung, sagt Czaderski.