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Orgasm Gap: Wie man die Lücke im Bett schließen kann

Frauen werden nicht nur in der Arbeitswelt diskriminiert, heterosexuelle Frauen erleben auch im Schlafzimmer Benachteiligung.

Filme und Serie liefern uns eine Realität, die es einfach nicht gibt – insbesondere wenn es um Sex oder Intimität geht. In den meisten inszenierten Sex-Szenen kommen Frau und Mann gleichzeitig, wobei Frau häufig in Ektase gerät, ihr Orgasmus stellt quasi den Höhepunkt des Spektakels dar. Dass diese Fiktion wenig mit dem echten Leben zu tun hat, zeigen etliche Studien, die sich der Gleichberechtigung im Bett widmen.

Was bedeutet Orgasm Gap?

Beim heterosexuellen Geschlechtsverkehr kommen Männer – wie oft auch im Berufsleben – gänzlich auf ihre Kosten. Laut einer Untersuchung der kalifornischen Chapman University haben 95 Prozent der heterosexuellen Männer beim Sex einen Orgasmus, während lediglich 65 Prozent der heterosexuellen Frauen gänzlich befriedigt werden.

Die Ursache steckt teils in der Natur, teils aber auch in der männlich dominierten Vorstellung von Sex: Bei Männern steigert sich die Erregung bis zum Samenerguss – und diese Auffassung von Geschlechtsverkehr steht im Vordergrund. Bei Frauen verläuft allerdings Sex nicht geradlinig, die Erregung kann abklingen und wieder aufkommen.

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Die Lücke schließen

Die Studie der Chapman University belegt außerdem, dass der sogenannte Orgasm Gap mit dem Verständnis von Sex zusammenhängt: Viele setzen nämlich Geschlechtsverkehr mit Penetration gleich. Die Ergebnisse zeigen jedoch, dass Frauen, die nicht zum Orgasmus kommen, häufig vaginal befriedigt werden. Frauen hingegen, die öfter zum Höhepunkt kommen, haben mehr Oralsex und klitorale Stimulation. Die Klitoris wird jedoch oft vernachlässigt, da Wissenslücken über dieses weibliche Super-Organ bestehen, das mit 8000 Nervenendungen empfindlicher als der Penis ist. Für die meisten Männer gilt die Vagina als primäre erogene Zone.

 

Ratgeber bei Orgasm Gap

Das Werk "Are You Coming?: A Vagina Owner's Guide to Orgasm" der Autorin Laura Hiddinga will nun dabei helfen, den Orgasm Gap zu schließen. Primär richtet sich das Buch an Frauen, die sich mit der Frage, warum sie nicht zum Höhepunkt kommen, beschäftigen. "Wir müssen einen langen, harten Blick auf uns selbst werfen, denn einige von uns Vagina-Besitzerinnen neigen dazu, unser eigenes Vergnügen an zweite Stelle zu setzen", so Hiddinga gegenüber "Metro". Die Autorin appelliert an das weibliche Geschlecht, den eigenen Körper besser kennenzulernen und die eigenen Wünsche und Vorstellungen dem Partner klar zu kommunizieren. "Sex ist sehr einfach. Aber über Sex zu sprechen ist verdammt schwer", sagt Laura Hiddinga.

Dazu brauche man viel Mut und Selbstvertrauen, in einer Beziehung sollte man deshalb relativ früh damit anfangen, offen und ehrlich über Geschlechtsverkehr zu reden.

Der Ratgeber "Are You Coming?: A Vagina Owner's Guide to Orgasm" ist hier erhältlich.