Wer sich bei psychischen Problemen oder Erkrankungen an ExpertInnen wendet, hofft auf rasche Hilfe. Sich über seine Ängste und Traumata mit einer professionellen Person auszutauschen, kann dabei helfen, mit seiner Situation besser umzugehen. Doch was passiert, wenn man statt Hilfe eher Spott und Argwohn erlebt?
User @ChulhusIntern fragte auf Reddit, welche Red Flags auf schlechte TherapeutInnen hindeuten. Einige UserInnen teilten daraufhin ihre schlimmsten Erfahrungen.
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Respektloses Verhalten
Von "Textnachrichten schreiben während der Therapiesitzung" bis zu ein und denselben Antworten auf das Erzählte ("Das muss jetzt sehr schwer für dich sein") haben einige Reddit-UserInnen genug TherapeutInnen kennengelernt, die für ihren Job alles andere als geeignet sind.
Für UserIn @Dixxie_Normous fühlte es sich besonders schlimm an, als sie mit 15 gezwungen wurde, in einem Jugendzentrum zur Therapie zu gehen. Anstatt dass ihr die zuständige Therapeutin dort half, nahm sie @Dixxie_Normous einfach nicht ernst: "Sie stellte alle ihre Fragen und reagierte mit komischen Gesichtsausdrücken", erklärt der/die Reddit-NutzerIn.
@Dixxie_Normous wollte die Sitzung abbrechen, doch die Therapeutin wollte sie/ihn nicht gehen lassen: "(...) ich wurde noch wütender und stand auf. Sie fand das anscheinend lustig und kicherte spöttisch. Ich fühlte mich nicht respektiert und wie ein Idiot. Das war nicht okay." Mittlerweile fand der/die UserIn die richtige Hilfe.
Sorgen werden heruntergespielt
Einige UserInnen erzählten auch davon, dass ihre TherapeutInnen die ärztliche Schweigepflicht verletzten und mit ihren Familienmitgliedern über die Sitzungen sprachen. Doch auch die Berichte darüber, dass emotionale Manipulation oder bestimmte Erkrankungen nicht existieren, sind vorgekommen: "Ich hatte einen Therapeuten, der mir sagte, es sei 'alles in meinem Kopf', als ich ihm erzählte, dass ich deprimiert bin", schreibt Userin @c_girl_108.
Der Therapeut fragte seine damals 15-jährige Patientin in der nächsten Woche erneut, wie es ihr gehe – sie gab an, dass sie sich immer noch deprimiert fühlte. Darauf erwiderte der Experte: "Oh, das ist nur, weil du eine Frau bist, so fühlen sich nur Frauen." Die Reddit-Nutzerin hat nach eigenen Angaben die Therapie daraufhin abgebrochen.
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Unprofessionelles Verhalten
Falls dein/e TherapeutIn ständig zu spät ist, Termine in letzter Minute absagt oder anstatt während der Sitzung Notizen aufzuschreiben, lieber Kreuzworträtsel ausfüllt, sind das ebenfalls Red Flags.
Doch vor allem sollte man sich während einer Therapiesitzung wohlfühlen. Userin @zoomnyoom erzählt, dass sie sich in der Nähe ihres Therapeuten sehr unbehaglich fühlte: "Ich hatte einen Therapeuten, als ich 17 war, der mich unangenehm berührte und mich exzessiv 'schön' und ein 'gutes Mädchen' nannte."
Die Userin erzählt, dass der Therapeut sie zwang, seine Affirmationen zu wiederholen, und sich weigerte, sie gehen zu lassen, bis sie alles aufsagte, was er verlangte – selbst wenn die Sitzung eine Stunde überzogen wurde. Der vermeintliche Experte rief @zoomnyoom auch mehrmals täglich an, um zu "checken, wie es ihr geht". Zudem wollte er sie zwingen, Medikamente zu nehmen, die nicht zu ihren Beschwerden passten. Das habe die Userin laut eigenen Angaben sehr "traumatisiert".
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Die richtige Hilfe finden
Wer Selbstmordgedanken hat oder an Depressionen leidet, sollte sich an vertraute Menschen wenden. Oft hilft bereits ein einzelnes Gespräch. Wer für weitere Hilfsangebote offen ist, kann sich rund um die Uhr kostenlos unter der Rufnummer 142 an die Telefonseelsorge wenden. Sie bietet schnelle erste Hilfe an und vermittelt ÄrztInnen, Beratungsstellen oder Kliniken.