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So findet man das passende Notebook

Laptop, Ultrabook, Convertible, Tablet mit Tastatur. Mobile Computerkonzepte gibt es viele. Das Passende zu finden, ist nicht einfach. Wie geht man bei der Auswahl vor?

Die Antwort darauf grenzt die Auswahl schon ein. "Wenn ich E-Mails schreiben, Texte bearbeiten oder im Internet surfen will, brauche ich kein teures Gerät", sagt Sebastian Klöß vom Branchenverband Bitkom. Auch "Grafik für den Hausgebrauch", damit meint der Experte etwa die Bearbeitung von Ferienfotos, schaffe jeder Laptop: "Das geht ja inzwischen sogar mit dem Handy." Filmschnitt sei dagegen schon aufwendiger.

Auch Christian van de Sand von der Stiftung Warentest rät, sich zunächst über die häufigsten Anwendungen klar zu werden. Danach könne die Produktgruppe und damit auch der Preisrahmen ausgewählt werden: Brauchbare Notebooks gebe es ab etwa 500 Euro, ältere Modelle oder Aktionsware auch für weniger als 400.

Wer dagegen ein leichteres sogenanntes Ultrabook, ein Detachable - ein Notebook, das durch einen abnehmbaren Bildschirm zum Tablet werden kann - oder aber ein Notebook mit 360-Grad-Scharnier (Convertible) bevorzugt, müsse mindestens 1.000 Euro investieren, erläutert van de Sand.

Die Prozessorgeneration ist eines der zentralen Unterscheidungsmerkmale, die auch den Preis des Rechners bestimmen. Fast alle Notebook-Prozessoren stammen von Intel und AMD. Bei Intel rät van de Sand durchschnittlichen Privatanwendern zum Modell i5. Der i3-Prozessor sei die absolute Basisvariante, i7 für den privaten Gebrauch dagegen schon "sehr anspruchsvoll".

Auch bei AMD, das seine seit 2017 verfügbaren Ryzen-Prozessoren ebenfalls mit ungeraden Zahlen von 3 bis 7 nummeriert, sei man "mit der 5 gut dabei", ergänzt Sebastian Klöß. Und grundsätzlich gelte bei beiden Herstellern: "Sparen kann man mit Prozessorengenerationen vom Vorjahr." Die Generation erkennt man bei Intel an der ersten Stelle der Prozessornummer nach dem Bindestrich: Der i5-9300H gehört also zur neunten und damit zur aktuellsten Core-i-Generation.

Beim Arbeitsspeicher (RAM) raten die Experten mindestens zu vier, besser zu acht Gigabyte (GB). Einigkeit auch beim Massenspeicher: SSD statt herkömmlicher Festplatte, so die Empfehlung. Eine SSD sei heute Standard, sie "ist robust und greift schneller auf die Daten zu, ist aber auch teurer als eine klassische Festplatte", sagt van de Sand. Außerdem verbrauche sie weniger Strom und erhöhe damit die Laufzeit des Notebooks, ergänzt Klöß. Beim Speicherplatz gilt: 128 GB seien das Minimum, 256 GB eindeutig besser.

Für speicherintensive Daten, etwa Filme oder Musik, raten die Fachleute eher zum Kauf einer externen Festplatte. Laufwerke für CD oder DVD haben immer weniger Rechner, weil Daten meist über das Netz heruntergeladen und Musik wie Filme immer häufiger gestreamt werden.

Die Größe des Displays beeinflusst Preis, Maße, Gewicht und Stromverbrauch. 15,6 Zoll oder mehr sind für längeres Arbeiten angenehmer als kleinere Bildschirmdiagonalen. Berufspendlern, die täglich zwei Stunden im Zug arbeiten, würde van de Sand aber eher zum Ultrabook mit 13-Zoll-Display raten. Das wiege statt zwei und mehr eher um ein Kilo - "das merkt man, wenn man es täglich trägt".

Wer im Zug gerne Filme schaue, könne auch über den Kauf eines Convertibles nachdenken, bei dem sich die Tastatur ganz nach hinten klappen lässt. "Das ist auch praktisch für Präsentationen vor drei oder vier Personen", sagt van de Sand.

Beim Detachable lässt sich der Bildschirm ganz abnehmen und wie ein Tablet benutzen, meist mit entsprechend anderer Nutzeroberfläche. Doch allen, die überwiegend im Tablet-Modus arbeiten, rät van de Sand eher zum Kauf eines Tablets mit externer Tastatur.

Bei der Auflösung ist Full HD (1.920 mal 1.080 Pixel) ausreichend, das Display sollte eher matt sein, findet Klöß. "Beim glänzenden sind Farben und Kontraste knackiger, aber in hellerer Umgebung spiegeln sie zu sehr."

Er rät außerdem dazu, beim Kauf auf die Blickwinkelstabilität zu achten, also wie Farben und Flächen wiedergegeben werden, wenn man die eigene Position verändert. "Es nervt, wenn man bei jeder Bewegung des Kopfes den Bildschirm verstellen muss."

Beim Kauf von teurer Elektronik wie Notebooks werden einem häufig gegen Aufpreis Garantieverlängerungen angeboten. Hier sollten Verbraucher aber genau auf die Bedingungen achten, bevor sie zugreifen. Oft können sie sich das Geld sparen.

Bei einer einfachen Garantieverlängerung, die etwa die gesetzliche Gewährleistung eines Herstellers um ein weiteres auf drei Jahre verlängere, sei es wichtig, das Kleingedruckte zu lesen, erklärt der Verbraucherschützer Philipp Opfermann. Sind einzelne Teile der Geräte, etwa Akkus, ausgeschlossen? "Rechnen Sie genau nach und lassen Sie sich nicht unter Druck setzen, alles schon beim Kauf abzuschließen", rät der Versicherungsexperte.

Bei 2-in-1-Geräten können Nutzer das Display abnehmen und als Tablet nutzen

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Der Intel-Prozessor i5 bietet Privatanwendern genug Leistung für ihr Notebook

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Bei Convertibles lässt sich der Bildschirm weit nach hinten drehen

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