APA - Austria Presse Agentur

So verraten Onlineshops den wahren Warenbestand

"Nur noch 2 verfügbar." Wer beim Einkaufen im Netz solche Infos zu Warenbeständen liest, ist alarmiert. Schließlich weiß jeder: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Oder vielleicht doch nicht?

Die oft mangelnde Transparenz von Warenbeständen ist wahrscheinlich so alt wie das Onlineshopping selbst. Händler haben offenbar früh erkannt, dass sie mitunter mehr Menschen schneller zum Kauf bewegen können, wenn Unklarheit über die verfügbaren Stückzahlen eines Artikels besteht.

Das Spektrum reiche von gar keiner Angabe über das aussagekräftigere "auf Lager" bis hin zu vagem Formulierungen à la "mehr als 10 verfügbar" bis hin zu einer präzisen Anzahl angeblich noch vorhandener Stücke, wie die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen in einer Warenbestands-Stichprobe bei 15 großen Shops und Marktplätzen im Netz festgestellt hat.

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Doch ein Trick verhilft Kundinnen und Kunden zu mehr Klarheit: Wer wissen möchte, ob er wirklich zuschlagen muss oder noch ein wenig Bedenkzeit hat, sollte sich bis zum Warenkorb oder sogar bis zur Kasse vorklicken, raten die Verbraucherschützer. Denn an diesen Stellen lassen sich viele Händler überlisten, die ihren Lagerbestand eigentlich nicht offenbaren mögen.

Der Weg führt über die Bestellmenge. Wer diese im Warenkorb oder an der Kasse hochschraubt, erfährt, ob der Kauf der Ware in dieser Stückzahl möglich ist - oder eben nicht. In der Stichprobe gab etwa ein Marktplatz bei einem Gerät an: "Nur noch 1 auf Lager". An der Kasse jedoch ließ sich die Bestellmenge bis auf 999 Exemplare erhöhen. Mögliche Interessenten könnten hier als beruhigt durchatmen: Ihnen bleibt noch ausreichend Zeit für Produkt- und Preisvergleiche.