Erkältungszeit: Diese Medikamente sollte man Babys und Kleinkindern nicht geben. 

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Erkältung bei Babys und Kleinkindern: Vorsicht bei Nasensprays!

Wenn Babys und Kleinkinder erkältet sind und unter einer verstopften Nase leiden, greifen Eltern oftmals zu Nasentropfen. Bei diesem Medikament ist aber Vorsicht geboten!
Monika Kässer

Laut ExpertInnen ist die diesjährige Erkältungswelle besonders stark. Die kalte Jahreszeit macht vor allem auch Babys und Kleinkindern zu schaffen. Besonders häufig sind diese von einer Infektion mit dem Respiratorischem Synzytial-Virus (RSV) betroffen. Die Erkrankung kann neben erkältungsähnlichen Symptomen auch zu Atemwegsbeschwerden führen.

Während sich Erwachsene davon schnell wieder erholen, benötigen Babys und Kleinkinder oft maschinelle Beatmung im Spital. "Das führt dazu, dass in ganz Wien die Kinderbetten in den Spitälern außergewöhnlich stark ausgelastet sind", erklärte Herbert Kurz, Leiter der Kinder- und Jugendheilkunde in der Klinik Donaustadt, in einer Aussendung.

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Achtung bei Nasenspray für Babys und Kleinkinder!

Bekommen Babys und Kleinkinder bei verstopfter Nase nur schlecht Luft, greifen Eltern häufig zu Nasentropfen, um den Kleinen Erleichterung zu verschaffen. Doch was gut gemeint ist und im ersten Moment für Linderung sorgt, kann für die Gesundheit zum Verhängnis werden. Die Gefahr besteht zum einen in der falschen Dosierung und zum anderen in den darin enthaltenen Stoffen. 

„Viele Eltern denken, dass 'rezeptfrei' gleichbedeutend mit 'harmlos' sei. Abschwellende Nasentropfen mit zum Beispiel den Wirkstoffen Xylometazolin oder Oxymetazolin sind zwar teilweise für kleine Kinder zugelassen, aber werden sie zu hoch dosiert, können sie Krampfanfälle, Atemnot bis hin zum Koma verursachen. (...) Zudem dürfen sie nicht länger als eine Woche zum Einsatz kommen", warnt Prof. Dr. Hans-Jürgen Nentwich, Kinder- und Jugendarzt und Mitglied des Expertengremiums beim Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).

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England und Italien viel vorsichtiger im Umgang 

Laut einem Bericht der "Pharmazeutischen Zeitung" gehören Nasentropfen hierzulande zu den beliebtesten Arzneimittel, die nicht verschreibungspflichtig sind. In England hingegen dürfen frei verkäufliche Mittel mit Xylometazolin oder Oxymetazolin nur bei Kindern ab sechs Jahren eingesetzt werden. Auch in Italien sind Nasentropfen, die beide Stoffe enthalten, kaum mehr verbreitet. 

Auf diese Dinge unbedingt achten

Aufgrund der Risiken und Nebenwirkungen raten ÄrztInnen, so gut es geht auf Nasentropfen bei Babys und Kleinkindern zu verzichten. Wenn in Ausnahmesituationen bei den Kleinen in Absprache mit dem/der Kinderarzt/Kinderärztin doch mal mit Nasenspray oder Nasentropfen nachgeholfen werden darf, sollten folgende Punkte unbedingt beachtet werden:

  • Die exakte Dosierung einhalten
  • Altersangabe beachten
  • Präparate für Erwachsene nie für Babys und Kleinkinder verwenden
  • Anwendungsdauer  von einer Woche darf nicht überschritten werden
  • Nasenspray nur nach Rücksprache mit Kinderarzt/Kinderärztin anwenden
  • Verabreichung der Tropfen immer durch einen Erwachsenen

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Hausmittel: Alternativen zu Nasenspray

Bekommen die Kleinen nur schlecht Luft, kann man als Eltern kaum zusehen und leidet mit. Statt auf Nasenspray zurückzugreifen, hat der Gang zum/zur Kinderarzt/Kinderärztin natürlich Vorrang. Für eine erste Linderung können diese Methoden hilfreich sein:

  • Nasensauger: Ein Nasensauger kann helfen, den groben Schleim aus dem Nase zu ziehen und für freie Atemwege zu sorgen. 
  • Viel trinken: Dadurch kann sich der Schleim in Nase und Atemwege verflüssigen und besser abfließen. Sehr gut eignen sich neben Wasser auch lauwarme Kräutertees, die speziell für Babys gedacht sind. 
  • Luftfeuchtigkeit erhöhen: Trockene Heizungsluft ist nicht gerade förderlich für die Schleimhäute. Daher am besten einen Diffuser (auf die Zugabe von ätherischen Ölen unbedingt verzichten!) beziehungsweise einen Luftbefeuchter aufstellen oder ein feuchtes Tuch auf den Heizkörper legen. 
  • Regelmäßig lüften: Frische Luft ist gut für die gereizten Atemwege, daher mehrmals am Tag stoßlüften. 

Nasensauger: Richtig anwenden!

In diesem Instagram-Beitrag erfährst du, wie Nasensauger funktionieren und wie du sie richtig anwendest: