APA - Austria Presse Agentur

"Spürte keine Bindung zu Baby": Serena Williams über Schwangerschaft

Serena Williams hat in einem Essay geschildert, dass sie während ihrer Schwangerschaft keine Bindung zu ihrer Tochter spürte.
Selma Tahirovic Selma Tahirovic

Serena Williams hat in einem Artikel für die Zeitschrift "Elle" geschildert, wie schwer die Geburt ihrer Tochter Olympia für sie war – und dass sie während der Schwangerschaft mit fehlenden Muttergefühlen zu kämpfen hatte.

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Serena Williams erlitt eine Lungenemobolie 

Williams brachte ihr erstes Kind 2017 per Kaiserschnitt zur Welt. In ihrem Essay erklärt sie, dass sie sich nach der Geburt vier weiteren Operationen unterziehen musste: "Vieles von dem, was danach passierte, ist immer noch verschwommen", schildert Williams.

Die Sportlerin schreibt weiter, dass bereits 2010 Blutgerinnsel in ihrer Lunge (auch als Lungenembolie bekannt) entdeckt wurden. Die Tennisspielerin überlebte. Bei der Geburt ihres Kindes sei dies erneut der Fall gewesen, weshalb sie auch hier fast gestorben wäre. 

Doch nicht nur mit der schweren Geburt hatte Williams zu kämpfen: Auch die Tatsache, dass sie während der Schwangerschaft keine Bindung zu ihrem Kind gespürt hat, habe ihr zu denken gegeben.

"Ich war nervös, weil ich mein Baby treffen wollte. Während meiner gesamten Schwangerschaft hatte ich nie eine Verbindung zu ihr gespürt", schreibt Williams. "Ich habe die Schwangerschaft zwar geliebt, aber ich hatte nie diesen unglaublichen 'Oh mein Gott, das ist mein Baby'-Moment. Das ist etwas, worüber die Leute normalerweise nicht sprechen, weil wir eigentlich von der ersten Sekunde an verliebt sein sollten."

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Serena Williams sehnte sich nach Mutter-Tochter-Verbindung

"Ja, ich war eine Löwin, die ihr Baby um jeden Preis beschützen wollte, aber ich war nicht in sie vernarrt", schreibt sie weiter. "Ich habe während der Schwangerschaft darauf gewartet, dass ich das Gefühl bekomme, sie zu kennen, aber das Gefühl kam nie. Einige meiner Freundinnen, die Mütter sind, erzählten mir, dass sie die Verbindung im Mutterleib auch nicht gespürt haben, was mich beruhigte – aber ich sehnte mich trotzdem danach."

Erst nach der Geburt habe sie eine Verbindung zu ihrer Tochter gespürt. Williams beschreibt ihre Liebe zu ihrer Tochter als "Samen, der wuchs". Die Tennisspielerin habe ihre Tochter "sofort geliebt" – obwohl die Bindung nicht gleich vorhanden war, habe sie nicht damit aufhören können, ihre Tochter "anzustarren", schreibt sie.

Williams beschreibt außerdem einen intimen Moment mit ihrem Mann Alexis, der neben der frischgebackenen Mutter am Krankenbett saß: "Ich konnte nicht aus dem Bett aufstehen, weil meine Beine immer noch taub waren, aber das machte nichts. Alexis und ich saßen da – allein mit unserem neuen Baby. Es war unwirklich, die Anwesenheit dieser dritten Person im Raum zu spüren", erklärt Williams weiter.