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Frau verkündet ihre Sterilisation auf TikTok – und wird gefeiert

Eine TikTokerin hat in einem Video verkündet, dass sie sich sterilisieren lassen will, – dazu haben ihr viele UserInnen gratuliert.
Selma Tahirovic Selma Tahirovic

Verlobungen und Schwangerschaftsnews sind in unseren Feed auf Facebook, Instagram & Co. nichts Neues. Fast wöchentlich zeigt sich ein weiteres Pärchen auf Social Media überglücklich, weil es beschlossen hat, zu heiraten oder Kinder zu bekommen. Doch hast du schon einmal einen Post gesehen, der die Sterilisation einer Frau feiert? 

Genau das hat nun die TikTokerin und Schauspielerin @abbysworldsastage gemacht. Die 25-Jährige veröffentlichte ein Video, das sie dabei zeigt, wie sie verkündet, dass sie sich sterilisieren lassen möchte. 

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Was ist eine Sterilisation?

Wie "Frauenärzte im Netz" berichtet, handelt es sich bei einer Sterilisation um eine operative Methode, die eine dauerhafte Unfruchtbarkeit bewirken soll. Die Sterilisation der Frau zählt zu den "am häufigsten verwendeten Methoden der Verhütung". 

ExpertInnen empfehlen diesen Eingriff jedoch nur, wenn "die Familienplanung definitiv abgeschlossen ist und ein bestimmtes Alter beziehungsweise bestimmte Lebensziele erreicht sind." Unter dem 30. Lebensjahr soll der Eingriff nur durchgeführt werden, wenn "medizinische Gründe" vorliegen.

Demnach würden sechs Prozent der über 30-Jährigen und 20 Prozent der unter 30-Jährigen später die Sterilisation bereuen. Am häufigsten wird der Grund angegeben, dass die Betroffenen noch ein weiteres Kind wollten. 

Eine Sterilisation ist nur selten bis gar nicht rückgängig zu machen. 

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Sechsjähriger Kampf um Sterilisation

Am 2. Februar 2022 postete die TikTokerin mit mehr als 23.000 FollowerInnen ein Video, in dem sie erklärt, dass sie endlich eine Ärztin gefunden hat, die ihre Sterilisation durchführt. "Ich bin keine Baby-Macherin", schreibt die junge Frau unter ihr Video.

Sie soll sechs Jahre lang versucht haben, sich sterilisieren zu lassen, und nun hätte endlich eine Medizinerin auf ihr Anliegen reagiert  – Abby konnte am 4. Februar ihren Termin wahrnehmen. Ihr Video wurde mehr als drei Millionen Mal angesehen. 

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Keine Behandlung wegen Alter und Reue 

Der TikTokerin wurden beide Eileiter entfernt – das soll eine Schwangerschaft unterbinden. Abby könnte nun laut ihren TikTok-Videos nicht glücklicher sein. Auf ihrem Profil erklärt sie ihren FollowerInnen, wie sie sich nach dem Eingriff gefühlt hat und wo sie Hilfe bekommen, wenn sie ebenfalls keine Kinder haben möchten. Es war ein langer Weg für die junge Frau, denn ihr war schon früh bewusst, dass sie keinen Nachwuchs will, doch das wollten die MedizienrInnen nicht respektieren.

Sie sagten der TikTokerin, dass sie zu jung wäre und es bereuen würde. "Es ist besser, zu bereuen, kein Kind zu haben, als eines zu bekommen und es dann zu bereuen. Wenn es mir leidtut, bin ich am Ende die Einzige, die darunter leidet", sagte @abbysworldsastage gegenüber "BuzzFeed"

Die 25-Jährige denkt, dass viele Menschen ignorieren, dass manche Eltern bereuen, dass sie Kinder bekommen haben.

"Ich finde wirklich, wir sollten mehr über das Bedauern von vielen Eltern sprechen, anstatt so zu tun, als sei es perfekt und magisch, Vater oder Mutter zu werden", sagte die Schauspielerin weiter. "Der gesellschaftliche Druck, sich fortzupflanzen, schadet allen – und vielleicht könnten mehr Eltern Hilfe bekommen, wenn wir mehr darüber sprechen würden." 

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TikTokerInnen unterstützen Abbys Entscheidung

Auf TikTok haben sich unter den Videos der 25-Jährigen vermehrt positive Kommentare gesammelt. Userinnen erzählten, dass sie ebenfalls wie Abby vermehrt von MedizinerInnen abgewiesen wurden, wenn sie eine Sterilisation angesprochen haben, oder einfach nicht ernst genommen werden.

Unzählige NutzerInnen gratulierten der Schauspielerin zu ihrem Eingriff. "Ich werde nie verstehen, warum wir für sie alt genug sind, um Kinder zu haben, verheiratet zu sein und in einem 9-to-5-Job zu arbeiten – aber nicht, um zu entscheiden, keine Kinder zu bekommen. Herzlichen Glückwunsch!", schrieb eine Userin.