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Alles, was du über den Wunschkaiserschnitt wissen musst

Gründe für einen Wunschkaiserschnitt gibt es viele. Wenn es keine medizinische Notwendigkeit gibt, können Kosten anfallen.

"Ich will einen Kaiserschnitt haben! Ich weiß, da werde ich sicherlich ganz viel Hate bekommen und niemand wird’s verstehen. Aber mir egal! Mein Körper, mein Baby, meine Verantwortung", sagt Reality-Star Jenny Frankhauser in einem Interview. Die Schwester von Daniela Katzenberger gab ihre erste Schwangerschaft bekannt und weiß schon jetzt, dass sie keine vaginale Geburt haben möchte. Sie habe "großen Respekt" vor der Geburt, sagt sie. 

"Mein Bruder hatte bei einer natürlichen Geburt einen Sauerstoffmangel durch die Nabelschnur, die um den Hals gewickelt war. Das hatte Folgen, deshalb habe ich für mich den Entschluss gefasst, einen Kaiserschnitt durchführen zu lassen", so Frankhauser.

Viele werdende Eltern können diese Gefühle und Bedenken vielleicht nachvollziehen. Manche haben Angst vor der vaginalen Geburt und sagen von vornherein, dass sie einen Kaiserschnitt haben möchten. Ist das in Österreich überhaupt möglich?

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Wunschkaiserschnitt in Österreich

Rund ein Drittel der Babys in Österreich kommt per Kaiserschnitt zur Welt. Viele Diskussionen unter werdenden Eltern drehen sich um das Thema, was nun "besser" für das Kind sei. 

"Ob eine vaginale Geburt oder ein Kaiserschnitt der richtige Weg ist, ist individuell zu entscheiden", so der Wiener Gynäkologe Dr. Georg Braune. "Letztlich gibt es nur eine wichtige Anforderung an die Geburt: Dass Mutter und Kind wohlauf und glücklich sind."

Wenn sich bei der ersten Geburt herausgestellt hat, dass die Beckenstellung der Mutter zu eng war und das Kind keinen Platz hatte, werde auch bei der zweiten Geburt die Methode des Kaiserschnitts gewählt, so Dr. Braune. "Falls es beim ersten Kind darum ging, dass die Nabelschnur um den Hals gewickelt war, wird man beim zweiten Kind vielleicht eine vaginale Geburt versuchen", so der Mediziner. 

Es gibt aber neben der Beckenstellung noch viele andere Gründe für einen geplanten Kaiserschnitt.

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Wunschkaiserschnitt: Gründe für einen geplanten Kaiserschnitt

Ein geplanter Kaiserschnitt kann laut "Geburtsinfo Wien" aus folgenden Gründen durchgeführt werden:

  • Falls es Probleme während der Schwangerschaft gibt.
  • Wenn eine Erkrankung der Mutter oder des Babys vorliegt und eine vaginale Geburt zu gefährlich ist.
  • Wenn eine vaginale Geburt aufgrund der Lage des Babys im Bauch nicht möglich ist.
  • Wenn die Plazenta vor dem Muttermund liegt und der Ausgang für das Kind versperrt ist. 
  • Bei Mehrlings-Geburten kann ein geplanter Kaiserschnitt sinnvoll sein.
  • Ängste und Traumata der werdenden Mutter. 

Die Entscheidung für einen geplanten Kaiserschnitt wird immer in Abstimmung mit der Hebamme, der behandelnden Gynäkologin oder dem Gynäkologen und den werdenden Eltern besprochen. 

Bei traumatischen Erlebnissen in der Vergangenheit wünschen sich viele werdende Mütter, bei ihrer nächsten Geburt das Kind via Kaiserschnitt zu entbinden. Gespräche mit der Hebamme und den behandelnden ÄrztInnen sind in diesem Fall besonders wichtig.

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Wunschkaiserschnitt: Was muss ich tun ?

Kaiserschnitte werden nicht immer nur aus medizinischen Gründen durchgeführt. Sogenannte "Wunschkaiserschnitte" sind auch in Österreich möglich. Dabei legen Schwangere mit ihren behandelnden ÄrztInnen den Kaiserschnitt und einen exakten Termin für die Geburt fest. 

Ein Kaiserschnitt kann also auch aufgrund des ausdrücklichen Wunsches der Eltern durchgeführt werden. Dann würden aber gegebenenfalls Kosten auf sie zukommen.

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Wunschkaiserschnitt: Wer trägt die Kosten?

Die Kosten eines Wunschkaiserschnitts betragen zwischen 3.000 und 5.000 Euro. Treffen die oben genannten (oder auch andere triftige) Gründe für einen geplanten Kaiserschnitt zu, übernimmt die Versicherung die Kosten für den Eingriff. Der Gesundheitszustand der Mutter und auch ihre psychische Verfassung werden miteinbezogen. 

Für einen medizinisch notwendigen Kaiserschnitt werden die Kosten also übernommen. 

Falls ihr einen Wunschkaiserschnitt plant und euch über die Kosten nicht sicher seid, fragt bei eurer behandelnden Gynäkologin oder dem Gynäkologen nach.