13 Tote bei israelischen Luftangriffen im Gazastreifen
Israels Armee teilte mit, in der Nacht auf Montag seien zwei Gebäude im Norden des Küstenstreifens beschossen worden, in denen sich Terroristen aufgehalten hätten. Darunter seien auch Terroristen, die am Massaker vom 7. Oktober beteiligt gewesen seien und Geiseln festgehalten hätten. Die Gebäude befänden sich im Flüchtlingsviertel Al-Shati und in Daraj Tuffah.
Palästinensische Medien im Gazastreifen berichteten von mindestens 13 Toten bei dem Angriff in Al-Shati. Darunter soll sich nach unbestätigten Berichten auch eine Schwester des Hamas-Auslandschefs Ismail Haniyeh befinden.
Terroristen hätten in Schulgebäuden Unterschlupf gesucht, hieß es in der Mitteilung der Armee. Sie seien an der Planung und Ausführung von Anschlägen auf Israel beteiligt gewesen. Es seien Luftüberwachungsmaßnahmen, präzise Munition und geheimdienstliche Mittel eingesetzt worden, um die Gefahr für Zivilisten zu minimieren. Das israelische Vorgehen im Gazastreifen gegen die Hamas wird vor allem aufgrund der hohen Zahl ziviler Opfer kritisiert.
Auslöser des Gaza-Kriegs war das beispiellose Massaker mit mehr als 1.200 Toten, das Terroristen der islamistischen Palästinenserorganisation und anderer Gruppen am 7. Oktober in Israel verübt hatten. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden seit Kriegsbeginn mindestens 37.626 Menschen im Gazastreifen getötet und mehr als 86.000 verletzt. Die Angaben unterscheiden nicht zwischen Zivilisten und Kombattanten und lassen sich nicht unabhängig verifizieren.
Israel erklärte unterdessen eine weitere in der Gewalt der Hamas im Gazastreifen vermutete "Geisel" für tot. Das Forum der Geiselfamilien teilte am Montagabend mit, Mohammed Al-Atrash sei bereits während des Hamas-Massakers am 7. Oktober getötet worden. Seine Leiche sei von Terroristen in den Gazastreifen gebracht worden. Der 39-Jährige hinterlasse 13 Kinder von zwei Frauen. Die israelische Armee bestätigte den Tod des Soldaten mit dem Dienstgrad eines Oberfeldwebels. Er gehörte zur Einheit der beduinischen Fährtensucher der israelischen Armee. Etwa ein Fünftel der knapp zehn Millionen Israelis sind Araber. Sie sind vom Wehrdienst befreit, können sich aber freiwillig melden.
Die Hamas weiß nach kürzlichen Angaben ihres Sprechers Osama Hamdan nicht, wieviele der rund 120 in Gaza vermuteten Geiseln noch leben. Befürchtet wird, dass ein Großteil von ihnen tot ist. Das "Wall Street Journal" berichtete zuletzt unter Berufung auf Vermittler bei den indirekten Verhandlungen zwischen den Konfliktparteien sowie auf einen mit US-Geheimdienstinformationen vertrauten US-Beamten, dass die Zahl der noch lebenden Geiseln bei nur 50 liegen könnte. Diese Einschätzung stütze sich zum Teil auf israelische Geheimdienstinformationen. In der Gewalt der Hamas soll sich auch noch die österreichisch-israelische Geisel Tal Shoham befinden. Seit Monaten laufen Bemühungen, durch indirekte Verhandlungen Israel zu einer Waffenruhe und die Hamas zur Freilassung der israelischen Geiseln zu bewegen - bisher ohne Erfolg.
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