APA - Austria Presse Agentur

150 Millionen Euro Wetterschäden in der Landwirtschaft

Die Hagelversicherung hat eine erste Bilanz der Schäden durch Ernteausfälle gezogen. Demnach beträgt der Gesamtschaden im Jahr 2019 durch Wetterextreme mehr als 150 Millionen Euro. Davon entfallen mehr als 100 Millionen auf die Folgen von Hitze und Dürre, der Rest auf Hagel und Überschwemmung. Der Klimawandel hinterlasse seine Spuren, sagte der Chef der Hagelversicherung, Kurt Weinberger.

Der heurige Sommer war der zweitwärmste, der Juni der wärmste und trockenste Monat in der 253-jährigen Messgeschichte. In den letzten sechs Jahren entstand alleine in der Landwirtschaft aufgrund der Dürre ein Gesamtschaden in Höhe von einer Dreiviertelmilliarde Euro. Dazu kommen heuer noch mehr als 100 Millionen Euro Schaden aufgrund der Trockenheit. Besonders in Teilen von Niederösterreich und Oberösterreich, regional in den westlichen Bundesländern und in Oberkärnten, im oberen Murtal sowie im Mittel- und Nordburgenland blieb heuer der Regen großteils aus.

Die Folgen für die Bauern laut Hagelversicherung: Während das Wintergetreide trotz eines überdurchschnittlich warmen und vor allem im Norden niederschlagsarmen April - aber einem kühlen und regnerischen Mai - glimpflich davongekommen ist, haben mangelnder Niederschlag und die hohen Temperaturen in den Sommermonaten vielerorts das Grünland und den Mais in Mitleidenschaft gezogen.

Diese extremen Witterungsbedingungen bedingt durch den Klimawandel seien keine Ausnahme: "Wir befinden uns schon mitten in einer Klimakrise. Die bereits eingetretenen Auswirkungen der Erderwärmung können wir nicht mehr reduzieren, sondern maximal stabilisieren", so Weinberger. In Österreich seien mittlerweile mehr als 70 Prozent der Agrarflächen gegen Hagel, Dürre, Überschwemmung, Frost usw. versichert.

Das brennendste Umweltproblem in Österreich sei der hohe Bodenverbrauch: Tag für Tag werden Agrarflächen in der Größenordnung von 20 Fußballfeldern durch Zubetonieren aus der Produktion genommen. Diese Flächen werden für die CO2- und Wasserspeicherung sowie für die Lebensmittelproduktion für immer fehlen, warnt Weinberger und fordert eine Trendumkehr.