Ozapft is: 187. Münchner Oktoberfest eröffnet

Nach Corona-Pause werden wieder Millionen Gäste erwartet
Ozapft is: In München hat nach zwei Jahren Corona-Zwangspause das Oktoberfest begonnen.

Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) zapfte am Samstag das erste Fass Bier mit drei Schlägen an - die Jahre zuvor hatte er nur zwei gebraucht. Die erste Maß reichte Reiter dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU), der traditionell in der Anzapfboxe dabei ist. Böllerschüsse verkündeten den Start des 187. Oktoberfestes, Reiter und Söder stießen auf eine friedliche Wiesn an.

Tausende haben "vorgeglüht"

Schon im Morgengrauen hatten Tausende Besucher in der Kälte und im Nieselregen vor der Festwiese ausgeharrt und "vorgeglüht". Als das Gelände öffnete, stürmten die Massen in Richtung Bierzelte. "Es ist das Feeling wie früher", sagte Helga Geier, die gebrannte Mandeln verkauft. Auch wenn ohne Auflagen gefeiert werden kann - die Corona-Gefahr ist nicht gebannt. Die Behörden mahnten Besucher, bei Erkältungssymptomen einen Test zu machen und zum Schutz anderer nicht krank zum Fest zu kommen. Mediziner rechnen nach der Wiesn - wie nach anderen Volksfesten - mit einer Corona-Welle.

Der deutsche Gesundheitsminister Karl-Lauterbach rief zum Auftakt des Oktoberfestes zur Vorsicht auf. Dass das Riesenvolksfest wieder stattfinde, sei vertretbar. "Die Impfbereitschaft, das Verständnis für die Maßnahmen, die Vorsicht der Bevölkerung machen es möglich."

Größtes Volksfest der Welt

Sechs Millionen Besucher kamen vor der Pandemie regelmäßig zum wohl größten Volksfest der Welt. Ob der Andrang auch dieses Jahr so groß sein wird wie früher, ist offen. Manche rechnen mit mehr Gästen - andere eher mit weniger. Bedenken wegen Corona, aber auch Geldsorgen könnten der Grund sein. Allein der Preis für die Maß Bier stieg seit 2019 um knapp 16 Prozent. Die Maß kostet nun zwischen 12,60 Euro und 13,80 Euro.

Rund 600 Polizistinnen und Polizisten sorgen während der zwei Festwochen bis zum 3. Oktober für Sicherheit. Sie werden von uniformierten Polizeibeamten aus Frankreich und Italien sowie Taschendieb-Fahndern aus mehreren Ländern unterstützt. An den Eingängen werden die Festgäste stichprobenartig kontrolliert. Wie in früheren Jahren gilt ein Verbot für größere Taschen und Rucksäcke.

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