APA - Austria Presse Agentur

20 Jahre Haft für französischen Ex-Soldaten wegen Mordes

In einem Aufsehen erregenden Mordprozess ist ein Ex-Soldat in Frankreich zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Der 38-jährige Nordahl L. wurde am späten Dienstagabend des Mordes an einem jungen Soldaten für schuldig befunden, wie französische Medien aus dem Gerichtssaal in Chambéry berichteten. Es wurde eine sogenannte Sicherungszeit für zwei Drittel der Haftstrafe angeordnet - während dieser Zeit ist keine Entlassung möglich.

Die Staatsanwaltschaft hatte nach gut einer Woche Prozess die Höchststrafe von 30 Jahren für den ehemaligen Hundeführer gefordert. Der Fall sorgt in Frankreich seit längerem für großes Aufsehen, denn der Angeklagte wird auch verdächtigt, in Südostfrankreich ein achtjähriges Mädchen entführt und umgebracht zu haben. Bei anderen ungeklärten Kriminalfällen in Frankreich wurde untersucht, ob der frühere Soldat etwas damit zu tun haben könnte - allerdings bisher ohne entsprechendes Ergebnis.

Der aktuelle Prozess beschäftigte sich nur mit dem Mord an dem jungen Soldaten. Dieser war im April 2017 verschwunden, Handydaten brachten die Ermittler schließlich auf die Spur des nun Verurteilten. Er gab im Gericht in Chambéry zu, den jungen Soldaten getötet zu haben. Allerdings habe er dies nicht absichtlich getan. Die Staatsanwaltschaft ging von einem sexuellen Motiv aus.

In einem separaten Prozess voraussichtlich im kommenden Jahr soll es um den Tod der kleinen Maëlys gehen. Das Mädchen war im Sommer 2017 von einer Hochzeitsfeier verschwunden. DNA-Spuren und Kameraaufnahmen erhärteten damals den Verdacht gegen L., schließlich führte er die Ermittler zur Leiche des Kindes.