20 statt 15 Jahre Haft für Mord in Wien-Simmering

Der angeschossene Mann hatte keine Überlebenschance
Im Fall eines am 7. Mai 2023 in Wien-Simmering erschossenen Mannes hatte die Staatsanwaltschaft mit ihrer Strafberufung Erfolg.

Das Oberlandesgericht (OLG) Wien gab dem Rechtsmittel der Anklagebehörde Folge und erhöhte die Strafe für einen 35-jährigen Iraner auf 20 Jahre. Das bestätigte die Medienstelle des Landesgerichts für Strafsachen Dienstagmittag der APA, wo der Mann Ende Jänner wegen Mordes zunächst 15 Jahre ausgefasst hatte.

Der 35-Jährige hatte in Simmering eine Druckerei und eine Werbefirma betrieben. Im Herbst 2022 wuchsen ihm seine Schulden über den Kopf. Die letzten Mieten bzw. Leasingraten für seinen Audi Q5 konnte er nicht mehr begleichen, weshalb er sich immer wieder bei Bekannten Geld ausborgte. Im Mai lernte er dann das spätere Opfer und dessen Frau kennen. Der 38-Jährige wollte über den 35-Jährigen Geld in den Iran überweisen, was aufgrund des weltweiten Embargos gegen den Iran auf offiziellem Weg nicht möglich ist. Statt das Geldgeschäft abzuwickeln, soll der 35-Jährige jedoch 7.000 Euro unterschlagen haben.

Bei einer Aussprache in der Druckerei verlangte das bereits mehrfach vertröstete Ehepaar dann mit Nachdruck das Geld zurück. Schließlich versprach der 35-Jährige, Geld von Zuhause zu holen. Das Ehepaar saß längere Zeit im Geschäft und wartete, als der Druckereibesitzer plötzlich mit einer Schusswaffe erschien und dem 38-Jährigen in die Brust feuerte. Dessen Frau rannte in blutverschmierter Kleidung auf die Straße und schrie in Panik um Hilfe. Der 35-Jährige wurde von der alarmierten Polizei festgenommen. Der 38-Jährige hatte keine Überlebenschance, er starb kurz nach seiner Einlieferung in ein Krankenhaus.

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