2021 unter sieben heißesten Jahren der jüngeren Geschichte
Auf Basis der Messungen bis Ende September geht die WMO in diesem Jahr von einer globalen Durchschnittstemperatur von 1,09 Grad über dem Niveau von 1850 bis 1900 aus. Das bisher wärmste Jahr war 2016, mit plus 1,2 Grad. Auch 2019 und 2020 lagen in der Größenordnung. Die Unterschiede zwischen den drei Jahren waren so minimal, dass eine Rangordnung nicht möglich ist. Die WMO errechnet immer einen Durchschnitt der Daten von Messstationen aus aller Welt.
Die Folgen des Klimawandels, der zu häufigeren und extremeren Wetterereignissen beiträgt, waren vielerorts zu spüren: Erstmals seit Beginn der Aufzeichnungen hat es am höchsten Punkt des grönländischen Eisschildes geregnet statt geschneit. Im Westen der USA und Kanadas brachte eine Hitzewelle Temperaturen, die teils bis zu sechs Grad über den vorherigen Rekorden lagen. Rund um das Mittelmeer meldeten Tunesien, Sizilien, Spanien und die Türkei Hitzerekorde.
Dazu kamen verheerende Waldbrände. In China und in Europa - etwa in Deutschland - gab es heftige Regenfälle und Überschwemmungen. Südamerika erlebte das zweite Jahr in Folge schwere Dürre.
Der Anstieg des Meeresspiegel beschleunigt sich nach dem Bericht seit 2013 und hat in diesem Jahr ein neues Hoch erreicht. Zwischen 1993 und 2002 betrug der jährliche Anstieg 2,1 Millimeter, zwischen 2013 und 2021 4,4 Millimeter. Der Meeresspiegelanstieg geht zurück auf Eisschmelze und die Ausdehnung des Salzwassers durch Erwärmung.
In der Arktis war die Meereseis-Ausdehnung Anfang Juli so niedrig wie nie, seit gemessen wird. Der warme, trockene Sommer 2021 im Westen Nordamerikas hat zu massiven Gletschereisverlusten geführt. Die Masse schrumpfte 2015 bis 2019 fast doppelt so schnell wie 2000 bis 2004.
In der Laptewsee und der Beaufortsee am Nordpolarmeer gab es von Jänner bis April starke bis extreme marine Hitzewellen. Zudem versauern die Meere. Der Oberflächen-pH-Wert der offenen Ozeane sei heute so niedrig wie seit mindestens 26.000 Jahren nicht mehr, so die WMO. Damit sinkt die Fähigkeit der Meere, klimaschädliches CO2 zu speichern. Nach Schätzungen nehmen die Meere bisher 23 Prozent der jährlichen menschengemachten CO2-Emissionen auf.
Die WMO verweist auf die verheerenden Folgen: Durch Dürren und Überschwemmungen verlieren Millionen Menschen ihre Ernten und damit ihre Lebensgrundlage. Die Zahl der Hungernden steigt. Millionen Menschen werden aus unwirtlichen Gegenden vertrieben.
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