APA - Austria Presse Agentur

21.000 Menschen in Mosambik von Zyklon "Kenneth" vertrieben

Zyklon "Kenneth" hat im Norden von Mosambik rund 21.000 Menschen aus ihren Häusern und Wohnungen vertrieben. Die Opfer des zweiten schweren Wirbelsturms binnen weniger Wochen in dem südafrikanischen Land würden in zentralen Unterkünften oder bei Gastfamilien untergebracht, teilte die internationale Organisation für Migration (IOM) am Freitag mit.

"Der Schaden, den Zyklon Kenneth verursacht hat, ist entsetzlich", sagte die IOM-Einsatzleiterin für Mosambik, Katharina Schnöring. Die Lebensgrundlage Tausender Familien sei zerstört.

"Kenneth" war vor einer Woche auf Land getroffen. Nach Angaben der Regierung von Mosambik wurden durch den jüngsten Wirbelsturm rund 200.000 Menschen geschädigt. Erst Mitte März hatte der Zyklon "Idai" im Zentrum der früheren portugiesischen Kolonie gewütet. Rund 600 Menschen kamen ums Leben.

"Die Lage ist extrem schwierig und in manchen Teilen der Provinz Cabo Delgado katastrophal", schilderte Christoph Hanger vom Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) aus Pemba der APA. "Häuser sind komplett zerstört, Bäume sind umgestürzt und Brücken und Straßen unbenutzbar. Das macht die Verteilung und Organisation der Nothilfe so schwierig." Alleine im Distrikt Macomia, wo 90.000 Menschen leben, wurden 80 Prozent der Häuser zerstört oder beschädigt. Da die Gefahr von Überflutungen nach wie vor hoch ist, sei der Zugang zu Betroffenen eine große Herausforderung.

Generell werde das Land mit den Folgen dieser Katastrophe noch länger zu kämpfen haben: "Durch den Regen und die Fluten ist in großen Gebieten nicht nur die Ernte zerstört worden, sondern auch das Saatgut in Vorratsspeichern - und es konnte nichts angepflanzt werden. Jetzt droht eine langfristige Nahrungsmittelknappheit", berichtete Hanger.